Hätte Gianluca Zaetta seinen Bubentraum weiterverfolgt, könnte er im Cockpit noch auf diverse technische Hilfsmittel zurückgreifen. Doch statt Pilot wurde Zaetta Goalie, ist oft auf sich alleine gestellt und fürchtet nach dem Spiel gegen Biel (4:5 n. V.): «Jetzt werde ich bestimmt im BLICK zerpflückt.»
Das wird Zaetta nicht. Der Mann ist erst 20 und spielte letzte Saison noch für die EVZ Academy in der Swiss League. Jetzt wird der Sohn eines Italieners in Langnau ins kalte Wasser geworfen, weil Ivars Punnenovs mit Adduktorenproblemen ausfällt.
Gegen Biel kann Zaetta, auch wenn er im ersten Drittel gegen den alleine heranstürmenden Nussbaumer glänzend pariert, nicht an seine guten Leistungen aus dem ersten Spiel gegen Lausanne anknüpfen. Der junge Goalie ärgert sich insbesondere über den vierten Gegentreffer, als er aus spitzem Winkel zwischen den Beinen erwischt wird. «Leider haben wir, oder ich, dumme Tore bekommen. Sonst wäre mehr möglich gewesen. Das stinkt mir.»
«Es liegt vieles drin»
Das lässt sich Zaetta, der in dieser Saison bloss mit einer «Handvoll Einsätzen» gerechnet hatte, nicht anmerken. Er ist froh, konnte er inklusive Vorbereitung schon 10 Spiele bestreiten. «Sonst wäre ich jetzt vielleicht etwas nervöser. So aber funktioniert das Zusammenspiel zwischen Verteidigung und mir schon relativ gut.»
Der 1,75 Meter grosse Schlussmann, der in Hünenberg ZG aufgewachsen ist, ist happy in Langnau. «Wir haben eine coole Truppe. Es macht Spass. Und auch wenn uns das nur wenige zutrauen: Spielen wir so weiter, liegt in dieser Saison vieles drin.»
Die SCL Tigers treffen am Donnerstag im dritten Spiel auswärts auf Genf.