Linus Klasen ist ein Familienmensch. Er vermisst seine Frau Emma und die vier Kinder, die nicht mit ihm nach Nordschweden gezogen, sondern in Lugano geblieben sind. Im Tessin fühlen sich seine Liebsten wohl.
Der Ex-Lugano-Star, der für Lulea in der SHL stürmt, hat nebst vielen schönen Erinnerungen an die letzten sechs Jahre in Tessin auch eine traumatische. Es fällt dem 34-Jährigen schwer, darüber zu sprechen. Doch auf Sveriges Television (SVT) tut er dies – emotional und offen.
«Ich fühlte mich machtlos»
Rückblende, 2017: Die Familie isst gerade in einem Restaurant, als das jüngste Kind plötzlich stark zu zittern und zu erbrechen beginnt. Damals ist Connor gerade mal zwei Monate alt. Die Eltern handeln schnell, alarmieren den Notarzt. Connor wird von Lugano nach Basel ins Kinderspital geflogen. Die Diagnose: Hirnhautentzündung. Connor muss beatmet werden.
«Ich fühlte mich in diesem Moment so machtlos», erzählt Klasen auf SVT. «Uns wurde gesagt, dass das Risiko gross ist, dass er es nicht überstehen könnte. Oder wenn er überlebt, er womöglich bleibende Schäden davontragen könnte.» Die Gedanken daran lassen Klasen schwer schlucken. «Wir haben uns auf das Schlimmste vorbereitet.»
Das schreckliche Drama erschüttert die Familie tief. «Wir haben diskutiert, ob wir in unsere Heimat Schweden ziehen sollen. Ich dachte darüber nach, eine Pause vom Hockey zu machen. Ich habe in dieser Zeit viel Gewicht verloren.» Doch dann erfahren die Klasens, dass ihr schnelles Handeln dem kleinen Connor wohl das Leben gerettet hat. «Wir hatten grosses Glück.» Heute ist Connor ein lebensfroher dreijähriger Junge, der gerne mit seinen Geschwistern herumtollt.