Ein Jahr nach Nieren-Transplantation
Rappi-Coach Tomlinson bleibt Risikopatient

Eishockey in der Corona-Krise – für SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson (50) waren die ersten Wochen eine Herausforderung. «Ich wusste nicht, wie ich mit alledem umgehen soll.»
Publiziert: 12.10.2020 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2021 um 15:52 Uhr
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Lakers-Trainer Jeff Tomlinson ist als Organspende-Empfänger ein Risikopatient.
Foto: Keystone
Nicole Vandenbrouck

Ein solches Datum vergisst man nicht. Am 24. Oktober 2019 hat Jeff Tomlinson eine Niere seines Bruders Darryl und damit ein neues Leben geschenkt bekommen. Der Jahrestag ist also nicht mehr weit. Der SCRJ-Trainer wird ihn zwar nicht feiern. «Aber ich werde sicher an die schwierigen Zeiten zuvor zurückdenken und schätzen, wie gut es mir heute geht.» Trotz der aktuell aussergewöhnlichen Pandemie-Umstände.

Tomlinson ist als Organspende-Empfänger ein Risikopatient, weil sein Immunsystem noch immer runtergefahren ist. Eishockey in der Corona-Krise – für den 50-Jährigen also eine doppelte Herausforderung. Vor allem nach dem Start des normalen Teamtrainings auf dem Eis Anfang August. «In den ersten paar Wochen war ich ehrlich gesagt etwas überfordert», gesteht der Kanadier. Er stellte sich unzählige Fragen. «Kann ich einem Spieler die Hand geben? Nur mit der Faust grüssen? Die Maske auch mal abnehmen? Ich wusste nicht, wie ich mit alledem umgehen soll.»

SCRJ-Trainer in Erklärungsnot

Tomlinson war mit komischen Situationen konfrontiert. Dem Versuch, im Trainerbüro den nötigen Abstand einzuhalten. Dem Testspiel gegen die ZSC Lions, bei dem sogar die Spieler ein Drittel lang eine Maske tragen mussten. Die grösste Herausforderung sei aber eine andere gewesen: «Wie ich den Spielern erklären kann, dass man sich manchmal im Supermarkt ohne Maske mit Fremden an den Gemüsestand drängt, gleichzeitig aber in unserer Garderobe nur jeden zweiten Platz belegen kann.» Denn im Kanton St. Gallen, zu dem Rapperswil-Jona gehört, herrscht (noch) keine Maskenpflicht in den Läden.

Mittlerweile hat sich der langjährige Lakers-Coach damit arrangiert. Die Schutzmassnahmen sind klar. Bis die Spieler und Coaches aufs Eis gehen, wird in der Garderobe eine Maske getragen. Die Kabine musste entsprechend in andere Räume vergrössert werden, damit der Abstand eingehalten werden kann. Einzig in den Pausen eines Spiels rückt die Mannschaft zusammen, wenn Tomlinson zu ihr spricht. «Aber dann ziehen wir alle eine Maske an.»

Aufgrund seines Schicksals sind die Spieler sensibilisiert. Tomlinson aber achtet trotzdem konsequent auf genügend Abstand, nicht nur in der Garderobe. Für seinen Schutz sind laut seiner behandelnden Ärztin ohnehin die Hygiene-Massnahmen wichtiger. Sie sagt ihm aber auch, dass er nicht permanent Angst vor dem Virus haben soll. «Ich wasche mir dennoch ständig die Hände und versuche, mir nicht ins Gesicht zu fassen.» Desinfektionsmittel und Masken hat er immer und überall dabei. «Wenn das alles nötig ist, damit wir spielen und arbeiten können, ist das ein kleiner Preis, den wir bezahlen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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