Darum gehts
- ZSC Lions sind auf Meisterkurs, trotz Niederlage in Finalspiel 3
- Aber sie müssen nun mal wieder einen ihrer grossen Momente auspacken
- In dieser Saison haben die Zürcher stets geliefert, wenn es nötig war
Die ZSC Lions sind trotz der 2:4-Niederlage in Finalspiel 3 weiterhin auf Meisterkurs. Sie müssen lediglich all ihre Heimspiele gewinnen, dann sind sie spätestens am Samstag zum elften Mal Schweizer Meister. In ihrer Swiss Life Arena sind die Zürcher seit mittlerweile 15 Playoff-Spielen ungeschlagen. Eine beeindruckende Serie.
Die aber kein Selbstläufer ist. Gegner Lausanne wittert Morgenluft und der ZSC braucht wieder einen dieser Momente, in denen er liefert, wenn es besonders wichtig ist. Wie schon so oft in dieser Saison. Ein Rückblick:
In der Champions League
Auf dem Weg zu ihrem Triumph mussten die Zürcher in den Viertelfinals gegen die Eisbären Berlin sowohl im Hinspiel, als auch im Rückspiel einen 0:3-Rückstand wettmachen. Sie zogen den Kopf aus der Schlinge, konnten beide Spiele noch gewinnen, liessen anschliessend im Halbfinal Servette keine Chance und zeigten beim 2:1-Sieg im Final gegen Färjestad ihre beste Saisonleistung.
In den Playoff-Viertelfinals
Auch hier hatten die ZSC Lions einen bangen Moment zu überstehen. Nachdem Kloten Spiel 4 daheim mit 2:1 gewinnen konnte, sah sich der «Zett» auch in Spiel 5 mit einem 1:2-Rückstand konfrontiert. Die Serie drohte dem Favoriten zu entgleiten, ehe er sich zusammenriss, in den letzten fünf Minuten noch vier Tore erzielte und letztlich mit einem 5:2-Sieg in die Halbfinals einzog.
In den Playoff-Halbfinals
Der HC Davos zeigte sich als widerspenstiger Gegner und den Zürchern gelang es in den ersten beiden Auswärtsspielen nicht, eine Topleistung abzurufen. Durch den 2:2-Zwischenstand wurde aus der Best-of-seven-Serie eine Best-of-three-Serie. Nach dem neuerlichen Heimsieg in Spiel 5 sprach ZSC-Stürmer Willy Riedi (27) die legendären Worte: «Fertig mit dem Scheissdreck, jetzt machen wir den Sack zu.» Und so kam es dann auch. Die Zürcher hatten keine Lust, sich auf ein unberechenbares Spiel 7 einzulassen, zeigten in Spiel 6 in Davos eine überragende Leistung, siegten mit 6:4 und zogen in den Final ein.
Im Playoff-Final
Die ZSC Lions wussten, dass sie einen Auswärtssieg brauchen, wenn sie Meister werden wollen. Und mit einem hoch konzentrierten Auftritt legten sie sogleich vor, überfielen Gastgeber Lausanne in Spiel 1 mit einem 3:0-Erfolg.
Jetzt, nach der ersten Niederlage am Samstag und dem Ausraster von Derek Grant in der Schlussphase der Partie, ist wieder ein solcher «fertig Scheissdreck»-Moment für die ZSC Lions. Sie müssen am Dienstag das Heimspiel gegen Lausanne gewinnen, sonst droht ihnen mit dem Verlust des erspielten Heimvorteils auch der Kontrollverlust über die Finalserie.
«Wer beim ZSC spielt, der ist sich Druck gewohnt», sagte Riedi kürzlich. «Wir sind eine eingeschworene Truppe und haben viel Vertrauen ineinander», erklärte Verteidiger-Hüne Christian Marti (32) gegenüber Blick den Umstand, dass die Mannschaft bei kniffligen Situationen stets Lösungen findet. Nun wird dieses Vertrauen auf eine neuerliche Probe gestellt.