Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Seit bekannt ist, dass der Bund Steuergelder für Profiklubs rausrückt, drehen sie auf den einschlägig bekannten SM-Plattformen am Rad. SM steht hier, für was Ihnen gerade dazu einfällt – besonders abwegig ist in diesem Fall nichts davon.
Bei Twitter & Co. beschwert sich die von der Volkskrankheit Morbus Keyboard durchgeschüttelte Wutbürgerfraktion mit Schaum vor dem Mund gegen die Hilfsmassnahmen für Millionäre. Millionäre? An welche Adresse dieser Vorwurf geht, erschliesst aus den meisten Posts nicht. Die Besitzer? Die Spieler? Die Sponsoren? Millionengagen kassieren höchstens ein paar Kicker – und das erst noch bei von Schweizer Steuergeldern nicht betroffenen Klubs im Ausland.
Ein paar Emojis reichen heute schon
Klar ist nur, dass Leserbriefschreiber vor der digitalen Revolution der Sprache mächtig sein mussten, sonst kam der Wisch samt Inhalt zurück zum Absender. Postwendend. Heute reicht es, ein paar wutschnaubende Emojis zu Entern, schon ist die Stimmungs(k)lage verbreitet.
Zur Aufklärung der Lage könnte der sachdienliche Hinweis nützlich sein, dass die millionenschweren Besitzer und die millionenschweren Spieler in der Regel erstens auch und zweitens viel mehr Steuern bezahlen als die Fäkalorgelfraktion in den sozialen Netzwerken.
Mehr Checks von Dino
Der springende Punkt ist aber ein anderer: Die Klubs bestehen nicht nur aus Profiabteilungen mit gut bezahlten Spielern. Die Klubs bewirtschaften teilweise sehr breite und in der Gemeinde tief verwurzelte Nachwuchsabteilungen, unterhalten Verwaltungsabteilungen, bieten Ausbildungshilfen und fördern bis zu einem gewissen Punkt den Breitensport, der auch für weniger Talentierte wie den Horst-Kevin vom Nachbarshaus (fiktionaler Charakter) einen Platz in der Jugendmannschaft vorsieht.
Hier ist Ihr Steuerfranken gut aufgehoben.