Fribourg hat sich unter der kundigen Führung von Christian Dubé prima positioniert. Trainer und Manager in Personalunion – das funktioniert sonst nur noch im englischen Fussball. Der Mann hat einen bizarren Modegeschmack, ganz klar, aber er zieht die richtigen Fäden, wenn es darum geht, eine Mannschaft zu formen und performen zu lassen.
Präsident Hubert Waeber ist kein «Fashionista» wie sein Trainer und Manager, mit weissem Hemd und schwarzem Jackett bietet er der Modepolizei keinerlei Angriffsfläche. Defizite bekundet «Lö Präsideng» allerdings bezüglich Kommunikation.
Rechtzeitig zum Start der Playoffs präsentierte Waeber voreilig ein Defizit von 4,6 Millionen Franken, das sich bei genauerem Hinsehen als Defizit von 1,3 Millionen erweist. Und das erst noch lange vor dem abschliessenden Kassensturz. Das zukünftige Defizit – und jetzt wird es delikat – will sich Waeber von Fans und Spielern decken lassen: «Ohne ihre Hilfe werden wir kein Team haben, das um den Titel kämpfen kann», sagte Waeber der Zeitung «La Liberté». Nun ist es nicht so, dass die Fans in der Vergangenheit mit Kämpfen um den Titel verwöhnt worden wären.
Und dann muss sich Waeber auch noch die Frage nach der Kausalkette gefallen lassen: Wo kommen die Schulden denn her? Hat man zu viel Geld ausgegeben? Fribourg hat dem EVZ kürzlich den Captain Raphael Diaz abgeluchst, und der gehört nicht zu den billigsten Arbeitskräften der Liga. Vielleicht sollte sich Waeber mal eine Folge der Serie «Raus aus den Schulden» mit dem Diplomsozialpädagogen und Schuldnerberater Peter Zwegat anschauen. Da wird auf einfachste Weise erklärt, wie eine Haushaltskasse funktioniert: Wer mehr ausgibt, als er einnimmt, hat ein Problem. Mehr als ein Drittel der Fans hat übrigens bereits auf die Rückerstattung der Saisonkarten verzichtet. Da werden wohl die Spieler einen Teil des Lohns ihres Zukunftigen Abwehrchefs bezahlen müssen.