Es gibt Chancen im Leben, die muss man einfach packen. Egzon Maliqaj (31) hat am Samstag eine solche. Dann kämpft der Aargauer in Heilbronn (De) um den WBO-Global-Titel im Superweltergewicht.
Gegen den Deutschen Slawa Spomer (29, 16 Profi-Fights, 16 Siege) geht es um alles: Schafft Aussenseiter Maliqaj (12 Profi-Fights, 11 Siege, 1 Remis) die Überraschung, dürfte er die Chance bekommen, um ganz grosse Ehren zu kämpfen. «Das ist realistisch», sagt Maliqaj, nach guter Vorbereitung mit Felix-Sturm-Bezwinger Istvan Szili und Manager Toni Barbera voller Selbstvertrauen. «Ich kann Spomer schlagen!» Der deutsche Box-Star Vincent Feigenbutz (27) soll schon mal vorgefühlt haben, ob er in diesem Fall zu einem Duell bereit wäre.
Aber der Schweizer mit kosovarischen Wurzeln stünde dann auch vor einem Dilemma: In seinem Job beim Maschinenbauer Man ist er schon jetzt stark eingespannt. Für einen grossen Fight müsste der Maschineningenieur noch einmal mehr in den Sport investieren. «Ich liebe es, dass ich im Job und im Boxen so stark gefordert werde», sagt der zweifache Familienvater, der auf dem zweiten Bildungsweg die Matur und dann ein Studium machte. Nur als Profi zu leben, fiele ihm wohl schwer. «Das ganze Jahr über nur noch essen, trainieren und schlafen, das ist für mich eine schwierige Vorstellung. Im Moment bin ich in einer komfortablen Situation: Ich muss nicht boxen, um Geld zu verdienen.»
Klar ist aber auch: Für den Traum von den ganz grossen Kämpfen wäre er bereit, auf den Boxsport zu setzen. Dafür muss aber erst die Arbeit im Ring gemacht werden.