Er ist zurück und er klingt, als wäre er nie weg gewesen: Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury (34) spuckt schon wieder grosse Töne. Der Brite, der im April nach seinem K.o.-Sieg über Dillian Whyte (34) unter Getöse zurücktrat, tut am Samstag (ab ca. 22.30 Uhr, Blue live), was man immer von ihm erwartet hatte: Er boxt wieder.
«Vielleicht werde ich nie bereit für den Rücktritt sein», sagt er vor dem WBC-Verteidigungskampf gegen Dereck Chisora (38) der «Daily Mail». «Vielleicht kann ich niemals aufhören.»
Zweimal im Training, aber kein Ziel
Die Alternativen scheinen den «Gypsy King» (32 Siege, 1 Remis) jedenfalls nicht überzeugt zu haben. «Vier Monate nach meinem Rücktritt habe ich mich irgendwann gefragt: Was mache ich eigentlich? Ich stehe um halb 7 Uhr morgens auf, bringe die Kinder zur Schule, gehe zweimal am Tag ins Fitness und um 9 Uhr wieder ins Bett. Aber ich habe kein Ziel.»
Eine Option gäbe es noch: «Vielleicht werde ich wieder Autoverkäufer und eröffne eine kleine Garage zuhause in Morecambe.»
Macht es Fury wie Joe Louis?
Die Gegenwart aber heisst London, Tottenham-Stadion: Dort steht er am Samstag dem alten Schlachtross Chisora gegenüber, den er bereits zweimal geschlagen hat. Die Titelverteidigung dürfte Formsache sein. Und für 2023 hat er schon grosse Pläne geschmiedet.
Eine Option: Der heiss ersehnte Titel-Vereinigungskampf mit Oleksander Usyk (35). Oder ein ganz irrer Plan: «Ich kann auch auf eine ‹Einen Penner im Monat›-Tour gehen.» Das tat der legendäre Joe Louis 1940 und 1941, als er zwölf Monate lang einmal im Monat gegen schwächere Gegner boxte. Es wäre ein klassischer Fury. Dazu gehört auch, dass nur eines sicher ist: Fury ist zurück. Für den Moment.