Oleksandr Usyk (37) gewinnt den Boxkampf des Jahrhunderts. Der Ukrainer schlägt in Riad Tyson Fury (35) durch Mehrheitsentscheid. Er holt sich damit alle vier WM-Gürtel (WBC, WBA, WBO und IBF).
Das Spektakel geht über die volle Länge. Und in diesen zwölf Runden zeigen beide, warum sie aktuell die besten Schwergewichtler der Welt sind.
Fury lange im Vorteil
Fury tänzelt, spielt mit seinem Gegner. Er bestimmt mit seiner linken Führhand früh das Tempo, weicht fast immer geschickt aus und kann aus der Deckung aber immer wieder harte Treffer landen.
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Usyk ist zwar flink, hat aber aufgrund seiner Körpergrösse vorerst Mühe mit der Reichweite.
Der Kampf ist wie erwartet taktisch. Beide riskieren zu Beginn nicht viel, konzentrieren sich auf die Defensive. Ab Runde fünf aber kommt Fury immer besser in den Kampf. Er bearbeitet seinen Gegner und hat das Geschehen unter Kontrolle. Usyk dagegen wirkt zunehmend verzweifelt.
Usyk meldet sich ab Runde neun zurück
Usyks grosses Aufbäumen kommt in Runde neun. Mehrmals trifft er Fury hart – und er schickt den Briten in die Seile! Die Glocke erlöst Fury. Usyk ist plötzlich voll da, auch in den Runden zehn und elf ist er leicht vorn.
Nach der letzten Runde dann weiss niemand genau, wer hier den Kampf gewinnt. Am Ende siegt Usyk nach einem 2:1-Mehrheitsentscheid der Punktrichter.
Für Fury ist es die erste Niederlage in seiner Karriere. Usyk bleibt ungeschlagen.
Es kommt zum Rückkampf
Erstmals in der Geschichte gewinnt ein Boxer alle vier relevanten WM-Gürtel auf einmal. Der bislang letzte Boxer, der alle relevanten Gürtel im Schwergewicht hielt, war Lennox Lewis. Er schlug 1999 in Las Vegas Evander Holyfield nach Punkten. Damals waren aber nur die Gürtel der WBA, WBC, IBF zu holen – und der Titel der eher unbedeutenden IBO.
Übrigens: Es wird einen Rückkampf geben. Furys Promoter Frank Warren erkärt nach dem Kampf, dass es eine Rückkampfklausel gibt. Auch Usyk meint, dass er gerne nochmals gegen Fury boxen will.