Auf einen Blick
- Tanja Hüberli spielt neu mit Leona Kernen
- Kernen ist 19 Jahre alt und U21-Vize-Weltmeisterin
- Das Duo plant zunächst mal für eine Saison
Mitten auf der Wiese in der Rossweid in Brittnau AG enthüllt Tanja Hüberli, mit welcher Spielerin sie die nächste Beachvolleyball-Saison in Angriff nimmt. Ihre Ex-Partnerin Nina Brunner, mit der sie die letzten neun Jahre auf den Sandfeldern der Welt Erfolge und im August erst den Olympia-Bronze-Triumph gefeiert hat, ist bei der Stabsübergabe dabei.
Sie blickt nochmals zurück auf das Auf und Ab, bis sie ihren Entscheid gefällt hat, dass sie eine Pause einlegen und sich der Familienplanung widmen möchte. «Ich habe mit mir gerungen», gesteht Brunner. Die 28-Jährige hat sich vorgenommen, mit dem Training nicht aufzuhören und natürlich zu verfolgen, wie sich das neue Duo so schlägt. Sie weiss bereits jetzt, was sie am meisten vermissen wird: «Die Emotionen des Sports und die spassigen Momente mit Tanja.»
Dann wird dieser Moment emotional: Brunner läuft mit Tränen in den Augen über die Wiese weg, und im Emmi-Mini wird ihre Nachfolgerin zu Hüberli gefahren. Sie öffnet die Türe für Leona Kernen. Die 19-Jährige ist die neue Abwehrspielerin an ihrer Seite. «Als mein Beschluss feststand, dass ich weiterspiele, hatte ich von Anfang an eine Favoritin.» Die Blockerin bespricht sich mit Sportchef Sebastian Beck und stellt Kernen die entscheidende Frage. Die Teenagerin freut sich über diese Chance, «aber ich habe auch Respekt vor den grossen Fussstapfen, in die ich trete.»
Saisonplanung muss noch gemacht werden
Die Berner Oberländerin ist U21-Vize-Weltmeisterin. 2023 wurde sie Zweite an der U21-WM und holte Silber an der U20-EM, im Jahr 2021 gewann sie Bronze an der U21-WM und Gold an der U18-EM. Der Ehrgeiz der jungen Spielerin, es an die Weltspitze zu schaffen, motiviert auch Hüberli. Die ersten Trainings des neuen Duos stehen im November an, die Saisonplanung muss noch in Angriff genommen werden.
Hüberli/Kernen peilen vorerst Turniere der zweithöchsten Stufe an, um möglichst viel Spielpraxis zu sammeln. «Leona soll nicht das Gefühl haben, sie muss Nina von Anfang an ersetzen», hält die 32-Jährige die Erwartungen realistisch. Hüberli und Kernen geben sich nun eine Saison Zeit und schauen dann weiter. «So hat es damals auch mit Nina begonnen», sagt Hüberli grinsend. Und zu wie vielen Erfolgen das in neun Jahren geführt hat, ist bekannt.