Ihre Erleichterung steht Tanja Hüberli und Nina Brunner ins Gesicht geschrieben, als der 2:1-Sieg feststeht in diesem WM-Sechzehntelfinal. Sie sind die klaren Favoritinnen gegen die jungen Französinnen Lézana Placette und Alexia Richard.
Bereits die Startphase im ersten Satz ist ein Wechselspiel. Die Schweizerinnen setzen sich erst nach dem technischen Timeout (11:10) ab und spielen effizienter. Anschläge, Spielaufbau, Angriffe und Blocks sitzen wieder. Mit zwei Assen setzen Hüberli/Brunner dem ersten Satz mit 21:14 ein klares Ende.
Mit Fehlern die Gegnerinnen aufgebaut
Doch so konstant geht es nicht weiter bei den amtierenden Europameisterinnen. Mit Spielwitz und cleveren Angriffsbällen bleiben die Schweizerinnen in der Anfangsphase des zweiten Satzes ihren Gegnerinnen noch auf den Fersen. Doch dann schleichen sich zu viele Eigenfehler ein, so dass Placette/Richard an Fahrt gewinnen mit geschenkten Punkten. Zwar reissen Hüberli/Brunner nach stetem Rückstand das Geschehen nochmals an sich und führen gar 16:13, verlieren den Satz aber noch 20:22. Die Genauigkeit, insbesondere bei den Zuspielen, und manchmal vielleicht auch der Mut verlässt ihr Spiel in dieser Schlussphase.
Die Frage ist nun: Wie stecken die Schweizerinnen ihren ersten Satzverlust dieses WM-Turniers weg? Die Antwort vorweggenommen: Gut (15:11). Aber erneut müssen sie sich durch eine harzige Phase kämpfen, in der ihnen die Französinnen das Leben schwer machen. Doch als es um die entscheidenden Punkte geht, können Hüberli und Brunner die Eigenfehler abstellen und drehen auf, so dass ihre tadellose Leistung aus der Gruppenphase zum Vorschein kommt.
Schweizer Duell heute Abend
Nachdem sich Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré in den Sechzehntelfinal gekämpft haben, meint es das Los nicht gut mit ihnen: Es kommt heute Abend (19.00 Uhr) zum Schweizer Duell – und zum Duell der Schwestern: Böbner/Vergé-Dépré bekommen es mit den Olympia-Dritten Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré zu tun. «Sorry Mama und Papa», schreibt die jüngere Schwester Zoé auf Instagram.
«Man möchte natürlich nicht, dass sich an solchen Grossanlässen Teams gegenseitig aus dem Rennen werfen. Aber so ist das Los und das gehört zu unserem Sport. Nun sehen wir, wer das bessere Team ist», sagt Sebastian Beck, Leiter Leistungssport Beachvolleyball bei Swiss Volley. Das bisher einzige Duell zwischen diesen beiden Duos vor drei Monaten haben Heidrich/Vergé-Dépré im Tiebreak gewonnen.