Beachvolleyballerin Heidrich (1,90 m) wohnt seit kurzem mit Hockeyprofi Mäder (1,91 m)
Die grosse Liebe gefunden

Beacherin Joana Heidrich hat ihren Ruhepol gefunden. Über Hockeyspieler Stefan Mäder sagt die Olympia-Bronzegewinnerin: «Ich verliebe mich jeden Tag noch mehr in ihn.» Die Vertrautheit zwischen den beiden verlobten Profisportlern ist beim SonntagsBlick-Besuch spürbar.
Publiziert: 12.06.2022 um 09:43 Uhr
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Willkommen! Beachvolleyballerin Joana Heidrich und ihr Schatz, Hockeyspieler Stefan Mäder (beim EHC Visp) wohnen seit wenigen Wochen zusammen in Thun BE.
Foto: Sven Thomann
Nicole Vandenbrouck (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Wenn sie ihre Liebesgeschichte erzählen, müssen sie immer wieder grinsen. Joana Heidrich und Stefan Mäder sitzen in der Küche ihrer vor einigen Wochen bezogenen Wohnung in Thun BE. Die Beachvolleyballerin und der Hockeyprofi sind seit drei Jahren ein Paar.

Kennengelernt haben sich die beiden Sportler über Facebook. Wie genau, das lässt die 30-Jährige ihren Schatz erklären. «Ich habe ihr eine Nachricht geschrieben und ihr ein gutes Turnier in Brasilien gewünscht.» Was dann immer wieder für Lacher sorgt? «Auf ihre Antwort habe ich 22 Monate gewartet!» Im Frühjahr 2017 schreibt der 31-Jährige die Blockspielerin an – Heidrich antwortet Anfang 2019. «Dass so viel Zeit dazwischenlag, war mir zunächst gar nicht bewusst», sagt sie schmunzelnd.

Beim Essen das Herz erobert

Dann geht es ganz schnell. Das erste Date folgt eine Woche nach ihrer Antwort. Heidrich, die da in Bern wohnt, und Mäder, damals bei Olten in der Swiss League, treffen sich in der Bundeshauptstadt zum Abendessen. Gefunkt hat es beim Stürmer sofort, «sie hat ihr Essen mit mir geteilt, damit hat sie mein Herz sogleich erobert».

Am Folgetag besucht er sie zu Hause, denn für Heidrich steht bereits wieder die Abreise ans nächste Turnier an. Schon damals wie auch heute noch hält das Paar intensiven telefonischen Kontakt, wenn die Beacherin auf Tour ist. Sie hören sich morgens und abends. «Ich möchte immer gerne wissen, ob sie gut geschlafen und genug Energie für die anstehenden Spiele hat.»

Es ist dieses enorme Verständnis füreinander, das die Beziehung zwischen den beiden Sportprofis so stark macht. «Wir können die Emotionen nach Spielen nachvollziehen», so Heidrich, die dankbar für Mäders Akzeptanz ist, wenn sie nach Niederlagen auch mal schlecht gelaunt ist. Man merkt, dass sich das Paar intensiv und sehr offen austauscht, über ihre aussergewöhnlichen Berufe, ihre Spiele, ihre Gedanken, ihre Emotionen. Das tiefe Vertrauen ineinander ist spürbar. Sie kennen sich bestens.

Er ist ihr Ruhepol

Die Olympia-Bronzegewinnerin von Tokio beschreibt ihren Schatz als sehr offen, sich selbst als zurückhaltend. Die als emotionale Spielerin bekannte Heidrich hat in Mäder ihren Ruhepol gefunden. «Er geht vieles mit Ruhe und Gelassenheit an und ist trotzdem selbstbewusst.» An dieser Eigenschaft hat Heidrich in den letzten Jahren gefeilt. Die 1,90 m grosse Klotenerin ist schon seit jeher ehrgeizig, zweifelt aber manchmal an ihren Fähigkeiten.

«Dann erinnert mich Stefan daran, was ich schon alles erreicht habe in meiner Karriere.» Die Europameisterin von 2020 und Olympia-Dritte – beides mit Anouk Vergé-Dépré an ihrer Seite – ist reifer geworden, auch dank ihrem Freund. «Ich zerfleische mich nicht mehr selbst nach einer Niederlage.» Sie hat Vertrauen in sich.

Für Mäder, der nächste Saison noch einen Vertrag bei Visp in der Swiss League hat, ist das Wichtigste, «dass sie von den Turnieren gesund heimkommt». Der 31-Jährige, der einen Zentimeter grösser ist als seine Freundin, schaut sich ihre Spiele wann immer möglich an. Weil ihre Saisons nicht gleichzeitig verlaufen, besucht Heidrich in den Wintermonaten auch einige Hockeymatches des Centers. So unterstützen sie sich gegenseitig.

Verlobung vor Abflug nach Tokio

Den Traum einer gemeinsamen Wohnung hat sich das Paar nun auch erfüllt. Und plant die Zukunft gemeinsam, denn: Nur einen Tag vor Heidrichs Abflug nach Tokio zu Olympia hatte der Emmentaler um ihre Hand angehalten. Ganz romantisch geplant, ist daraus wieder eine Geschichte geworden, die sie zum Lachen bringt.

«Ich wollte ihr eigentlich bei schönem Wetter an der Aare den Antrag machen», erzählt Mäder, «doch an jenem Abend hat es voll geregnet.» Nach dem Abendessen im Restaurant ihres ersten Dates gehts deshalb nach Hause, «und als ich mich hingekniet habe, habe ich ihr dann gesagt, dass sie sich das schöne Wetter einfach vorstellen soll», sagt er lachend. Ein sehr persönlicher Moment, der trotzdem genau gepasst hat. «Und ich verliebe mich jeden Tag noch mehr in ihn», sagt Heidrich, «es ist einfach perfekt.»

Auch im gemeinsamen Alltag haben sich die Verlobten gefunden. Mäder gesteht, dass er der Morgenmuffel der beiden ist, dafür lobt die Beacherin seine Kochkünste und dass er dabei auch noch die Küche sauber hält. Weitere Haushaltsarbeiten teilen sie sich, «wir sind da beide sehr entspannt». Das bleibt nicht immer so, wenn Gesellschaftsspiele anstehen. Regelmässig messen sie sich im Tischkegelspiel Cvrcek, diesmal gibts nur ein kurzes Duell. Denn für Heidrich steht schon wieder Kofferpacken an für die WM in Rom (It).

Die Vorfreude ist riesig – doch das grosse Fernziel sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Dass sie bis dann sicher noch Beachvolleyball spielt, darüber hat das verliebte Paar schon früh gesprochen. Denn damit ist auch klar, dass der gemeinsame Wunsch nach einer eigenen Familie noch etwas warten muss. Dazwischen liegen noch einige Beachvolleyball- und Hockeyspiele. Und viele Emotionen.

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