Als erster Spieler hat sich Jonathan Isaac von Orlando Magic beim NBA-Re-Start nicht am ligaweiten Protest für soziale Gerechtigkeit beteiligt. Vor dem Duell mit den Brooklyn Nets am Freitag bleibt der 22-Jährige während der US-Nationalhymne stehen, alle anderen Spieler gehen wie schon ihre Kollegen am Vortag auf die Knie.
Superstar Le Bron James und Co haben am Donnerstag mit der Protestaktion begonnen und trugen dabei T-Shirts mit dem Schriftzug der Bewegung Black Lives Matter. Isaac verzichtet einen Tag später nicht nur auf den Kniefall, sondern zieht sich auch kein solches Shirt über. Stattdessen steht er als einziger im Magic-Trikot mit den Armen hinter dem Rücken verschränkt an der Seitenlinie und schaut auf das Parkett.
Lieber beten als hinknien
Wieso folgt Isaac nicht dem Beispiel seiner Kollegen und macht bei der Protestaktion mit? «Auf die Knie gehen oder ein T-Shirt anziehen ist für mich persönlich nicht die Antwort. Für mich werden schwarze Leben durch den Gospel unterstützt», lässt Isaac verlauten und fügt an: «Es spielte viel in meine Entscheidung hinein. Und ein Teil davon ist mein Gedanke, dass Knien oder das Tragen eines BLM-Shirts nicht Hand in Hand damit gehen, schwarze Leben zu unterstützen.» Stattdessen habe er während der Protestaktion gebetet.
Rückendeckung erhält Isaac von seinem Team. Orlando Magic schreibt in einem Statement, dass man den friedlichen Protest von seiner Spieler begrüsse und unterstütze.
Auch die NBA stört sich nicht am kollektiven Protest. Der gemeinsame Kniefall aller NBA-Profis hat den Re-Start der besten Basketball-Liga der Welt überstrahlt. Strafen soll es dafür nicht geben, stellt NBA-Boss Adam Silver klar. «Ich respektiere den gemeinschaftlichen Akt des friedlichen Protests und werde unsere langjährige Regel, die das Stehen während der Nationalhymne verlangt, nicht durchsetzen», heisst es in einer Stellungnahme. (SDA/jk)