Belinda Bencic erreicht am Australian Open die 3. Runde. Beim zweiten Einsatz setzt sie sich gegen die Holländerin Suzan Lamens (WTA 77) in 102 Minuten 6:1, 7:6 (7:3) durch.
Die 27-jährige Schweizerin biegt am Mittwoch in Melbourne zuerst auf die Überholspur ein. Acht Frauenpartien sind in der ersten Staffel des vierten Turniertags um 11 Uhr Ortszeit angesetzt. Wegen Regens verzögert sich der Spielbeginn auf dem (ungedeckten) Aussenplatz-Nummer 6 um eine Dreiviertelstunde. Das Spiel von Belinda Bencic beginnt nach allen anderen, zuvor gibts aber noch Besuch von Töchterchen Bella – eine Prise Extra-Motivation.
Und die scheint zu wirken. Die Weltnummer 294 führt nach 40 Minuten 6:1, 3:0. Suzan Lamens (WTA 77), die im Herbst immerhin das Turnier von Osaka gewonnen hat, bringt bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Aufschlagspiel durch. Dann beginnt die Holländerin mehr zu riskieren und findet zurück ins Spiel. Sie holt zweimal einen Break-Rückstand auf, schafft den Ausgleich und rettet sich trotz zweier Matchbälle Bencics ins Tiebreak. In diesem setzt sich Bencic dann klar mit 7:3 durch.
«Leute trinken Bier und schwatzen laut»
«Ich bin froh, dass ich ohne Satzverlust durchgekommen bin», sagt die Flawilerin danach auf der Pressekonferenz. «Mit eineinhalb Sätzen» sei sie zufrieden, danach sei sie etwas zu passiv und ihre Gegnerin aggressiver geworden. «Aber irgendwie habe ich es geschafft, stark zu bleiben.»
Am meisten zu kämpfen hatte Bencic mit den etwas schwierigen Wetterbedingungen – und der Lage des Courts. «Der Platz ist schwierig. Es läuft die ganze Zeit Musik und Leute trinken Bier und schwatzen laut. Ich musste mich stark fokussieren, zum Glück ist mir das gelungen.»
Fische statt hartes Training am freien Tag
Nun gibts wieder einen Tag Pause, bevor es am Freitag gegen Naomi Osaka (27, WTA 51) um den Einzug in den Achtelfinal geht. Und was macht Bencic, die nach eigener Aussage lieber jeden Tag spielt, um im Rhythmus zu bleiben, wenn sie frei hat? «Ich kann etwas trainieren und vor allem Zeit mit meiner Familie verbringen.» Am Dienstag sei sie mit Tochter Bella und Ehemann Martin Hromkovic ins Aquarium gegangen. «Es ist anders als vor der Schwangerschaft. Jetzt machen wir an einem freien Tag mehr spassige Sachen, zuvor wäre ich nicht ins Aquarium gegangen», sagt Bencic lachend.
Und wie blickt sie nun auf die Aufgabe Osaka? «Es wird ein tolles Spiel.». Die Bilanz spricht mit 3:2 für Bencic, «auch wenn mir das im Spiel nichts bringen wird». Sie hofft, dass sie gegen die vierfache Grand-Slam-Siegerin, die ein Jahr vor der Schweizerin ebenfalls Mutter wurde, auf einem grösseren Court spielen darf und sagt: «Ich bin bereit, gegen sie zu spielen.»