Am Dienstag findet in der Schweiz einmal mehr der feministische Streiktag statt. Gründe zur Teilnahme gibt es aus Sicht vieler Frauen, nonbinärer und Transpersonen unzählige. Diese Woche lieferten gewisse Volksvertreter weitere.
Am Dienstag sprach sich der Ständerat im Zuge der Revision des Sexualstrafrechts für die Nein-heisst-Nein-Lösung aus. Der Straftatbestand einer Vergewaltigung soll künftig also dann erfüllt sein, wenn die betroffene Person die Handlung explizit ablehnt.
Nur: Viele der meist weiblichen Opfer sexueller Übergriffe verfallen während der Tat in eine Schockstarre. Dadurch ist es ihnen unmöglich, sich verbal oder nonverbal zu wehren. Gewisse Politiker scheint dies wenig zu kümmern. So liess etwa der Schaffhauser Ständerat Hannes Germann auf Twitter verlauten, er hätte lieber das Finalspiel der Kadetten Schaffhausen live erlebt, als «im Ständerat schier endlos über das Sexualstrafrecht zu debattieren».
Noch weniger Anstand und Respekt zeigte nur Nationalrat Roger Köppel, der mit seinem Tweet sexualisierte Gewalt verharmloste, indem er schrieb: «Jede grosse Liebe beginnt mit einem Nein der Frau.» Und da wundert sich noch jemand, wenn die Frauen wütend sind?