Zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich am Samstag in Bern Tausende Menschen zu einer Solidaritätskundgebung versammelt. Die Teilnehmer fordern Unterstützung für die Ukraine im humanitären Bereich und beim Wiederaufbau.
Die russische Kriegsfinanzierung über die Schweiz sei mit der Umsetzung der Sanktionen konsequent zu unterbinden, hiess es in einer Mitteilung der Veranstalter. Die Ukraine brauche die Solidarität der Schweiz mehr denn je.
Unterstützung durch überparteiliches Bündnis
Für die Kundgebung verantwortlich war der Ukrainische Verein Schweiz. Unterstützt wird dieser von einem breiten überparteilichen Bündnis, dem linke und grüne Parteien, aber auch die Mitte, die EVP und die FDP angehören. Auch Gewerkschaften, Hilfsorganisationen oder die reformierten Kirchen Schweiz zählen zu den Unterstützerinnen.
Die Kundgebungsteilnehmer versammelten sich auf der Schützenmatte beim Bahnhof Bern und zogen dann durch die Stadt zum Bundesplatz. Mehrere Schweizer Politikerinnen und Politiker forderten dort, das Land müsse mehr für die Ukraine tun.
SP-Nationalrat Jon Pult lobte die Ukraine bei einer Rede, die nicht nur sich selbst verteidige, sondern für die Freiheit und die Demokratie in Europa einstehe. Es sei Pflicht, deutlich mehr für die Ukraine zu tun, etwa in humanitärer Weise oder finanziell, um den Wiederaufbau voranzutreiben. Ausserdem, so Pult, müsse die Schweiz endlich die Wiederausfuhr von Waffen lockern. Diese Forderung wurde von den Kundgebungsteilnehmenden mit viel Applaus bedacht.
Mitte-Nationalrat Reto Nause sagte, neutral zu agieren heisse, das Völkerrecht zu achten. Der russische Präsident Wladimir Putin trete dieses mit Füssen. «Keine Geschäfte mit Putin», forderte der Grüne Nationalrat Balthasar Glättli. Die Schweiz müsse endlich staatliche oder staatsnahe russische Gelder sowie Oligarchengelder einfrieren. Das Geld müsse für den Wiederaufbau der Ukraine eingesetzt werden.
Rund 300 demonstrierten in Zürich
In Zürich demonstrierten am Samstag rund 300 Personen gegen den Krieg in der Ukraine. Zur bewilligten Kundgebung hatte die Bewegung für den Sozialismus aufgerufen.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich beim Landesmuseum und zogen friedlich durch die Innenstadt. Dabei wurde der Verkehr unter anderem in der Bahnhofstrasse beeinträchtigt. Am Abend bildeten Hunderte eine Menschenkette zwischen Stadthaus und Grossmünster.
Auch in der Westschweiz kam es zu Kundgebungen. So kamen in Genf rund 500 Menschen zusammen. In Lausanne versammelten sich rund 400 Menschen im Stadtzentrum, um gegen den Krieg zu protestieren. (SDA/noo)