Zwei Jahre ist es her, seit Russland die Ukraine überfallen hat. Bundesrat Ignazio Cassis (62) hält darum am Freitag gleich zwei Reden am Uno-Hauptsitz in New York. Eine vor der Vollversammlung und eine vor dem Uno-Sicherheitsrat, in dem die Schweiz seit Januar 2023 sitzt.
Vor der Uno-Generalversammlung nannte Cassis neue Details zum geplanten Ukraine-Friedensgipfel. Dieses Treffen auf Staatschef-Ebene soll im Sommer stattfinden, wie der EDA-Vorsteher sagte. «Aus diesem Grund möchte ich alle Nationen, von Norden bis zum Süden, vom Osten bis zum Westen einladen, miteinander zu arbeiten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: eine gemeinsame Basis für Frieden in der Ukraine zu finden.»
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Bisher war unklar, wann dieser Gipfel, den Bundespräsidentin Viola Amherd (61) und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (46) Mitte Januar bei Selenskis Besuch in Bern angekündigt hatten, stattfinden soll. Die Ukraine will diesen Gipfel so schnell wie möglich organisieren, die Schweiz hingegen versucht, Zeit zu gewinnen.
Schweiz will vielseitigen Gipfel
Ihr Ziel nämlich ist es, nicht nur die immer gleichen Unterstützer der Ukraine – vor allem Europa sowie die USA und Kanada – an den Tisch zu bekommen. Sondern auch Staaten, die russische Positionen vertreten. Nur dann nämlich sei eine Annäherung hin zu Friedensverhandlungen möglich.
In seiner Rede erinnerte Cassis an die Tausenden Toten und Millionen Vertriebenen «dieser Katastrophe» des russischen Angriffs auf die Ukraine. Und er sagte, dass die Strasse für Frieden in der Ukraine in eine Hand passte: «Die Charta der Vereinten Nationen. Sie passt in eine Hand», sagte er und hielt die UN-Charta hoch. (sf/bro)