Wer sich im Raum Zürich auf das Coronavirus testen lassen will, hat es schwer. Vor dem Testzentrum der Stadtspitäler beim Kasernenareal stehen mehrere Dutzend Leute an, warten in der Kälte.

Neben jenen, die tatsächlich Symptome haben, lassen sich viele auch vorsorglich testen – um bei der Einreise ins Ausland über die Festtage der Quarantäne zu entgehen. Oder um überhaupt einreisen zu dürfen.

So auch die Schwestern Francesca (22) und Chiara (21): «Wir wollen am Wochenende nach Italien reisen und brauchen deshalb einen Negativtest.»

Nachfrage so gross wie nie

Oliver (27) will seine Familie in Deutschland besuchen. Ob er wirklich geht, weiss er noch nicht. «Aber ich möchte mich vorsorglich testen lassen, auch für meine Eltern», sagt er.

Die Festtage bringen die Zürcher Testzentren ans Limit. Die Testnachfrage hätte vergangene Woche deutlich zugenommen, sagen die Stadtspitäler Triemli und Waid auf Anfrage von BLICK. Allein im Kasernenareal habe man am Mittwoch und Donnerstag je 730 Test durchgeführt – ein Rekord!

Der Mega-Andrang frustriert jene, die tatsächlich Symptome haben: Ein BLICK-Leser hat seit Donnerstag Halsweh und Husten. Er ärgert sich: «Online sind alle Termine bis Anfang nächster Woche vergriffen!»

Separater Termin für Reisende

Am Kasernenareal sind erste Termine ab Montag frei, im Triemli erst ab dem 26. Dezember, bestätigt der zuständige Sprecher.

Das Unispital Zürich unterscheidet zwischen Tests an Personen mit und ohne Symptome. Wer sich für ein Reiseattest, also ohne Symptome testen lassen will, hat vor Weihnachten keine Chance mehr: Der nächste freie Termin ist laut Webseite am 27. Dezember. Aber auch wer Symptome hat, ergattert frühestens Montag einen Termin.

«Wir tun unser Bestes»

Bereits letzte Woche sei die Nachfrage nach Corona-Tests um 33 Prozent angestiegen, sagt Marcel Odermatt von der Zürcher Gesundheitsdirektion. Daraufhin hätten viele Spitäler ihre Kapazitäten noch weiter ausgebaut. Damit sei jetzt aber Schluss, so das Unispital Zürich: «Weiter hochfahren werden wir die Testkapazitäten nicht.»

Neben Zürich kommt auch der Aargau langsam an seine Kapazitätsgrenzen: Das Kantonsspital Baden führt täglich 250 Tests durch. Wegen der Reiseabsichten über Weihnachten kommt das Personal im Testzentrum kaum nach. «Wir tun unser Bestes, um der zunehmenden Nachfrage gerecht zu werden», so das Spital.

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