Wegen heftigem Gewitter gesunken
Taucher entdecken zufällig 45 Jahre altes Schiffswrack im Zürichsee

In Richterswil ZH sind Taucher per Zufall auf ein Schiff gestossen, das 1978 wegen eines Gewitters gesunken ist. Dank eines Hinweises an der Seitenwand ist jetzt klar, wem das Schiff gehört. Die Besitzer zeigen sich erleichtert, dass das Boot wieder aufgetaucht ist.
Publiziert: 02.10.2023 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2023 um 22:06 Uhr
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Aufnahmen zeigen das Schiff am Grund des Zürichsees.
Foto: MARC HULETT
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Carla De-VizziRedaktorin News

45 Jahre blieb das Schiff auf dem Grund des Zürichsees unentdeckt – bis jetzt. Wie die «Zürichseezeitung» berichtet, sind Taucher auf der Höhe von Richterswil ZH auf ein Wrack, das bereits 1978 gesunken ist, gestossen.

Die Taucher hatten vom Amt für Städtebau der Stadt Zürich den Auftrag erhalten, mehr über ein im Jahr 2005 entdecktes Wrack zwischen Richterswil ZH und Bäch SZ in Erfahrung zu bringen. Stattdessen entdeckten sie ein anderes Schiff am Grund des Sees. 

Schiff gehört zu St. Galler Familienunternehmen

Dank eines Hinweises konnte Experte Adelrich Uhr sogar den Besitzer des 10,5 Meter langen und 2,5 Meter breiten Schiffes ausfindig machen. So prangte die Schiffsnummer «SG 2845» auf der Seitenwand des aus Eisenblech bestehenden Wracks. Uhr, der schon Dutzende Schiffe auf dem Grund des Zürichsees entdeckt hat, kontaktierte umgehend das St. Galler Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt in Rorschach. Dieses liess ihm einen Schiffsausweis aus dem Jahr 1967 zukommen.

Demnach handelte es sich um ein sogenanntes Ankerschiff des Baggerunternehmens Johann Müller AG (JMS) in Schmerikon SG, das auch heute noch existiert. Die kleinen Ankerschiffe wurden damals eingesetzt, um die Ankerketten von grossen Schwimmbaggern an der richtigen Position zu verankern. Dazu waren die Ankerschiffe mit Rudern ausgerüstet, um am gewünschten Ort einen Anker abzusenken.

Beim Familienunternehmen ist die Freude über die Entdeckung gross: «Es ist schön, dass das Schiff wieder aufgetaucht ist», sagt Stephan Jud (38), Leiter Liegenschaftenentwicklung von JMS, zu Blick. 

Gewitter brachte das Schiff zum Sinken

Jud zufolge ist das Boot, das keinen eigenen Antrieb hat und vom Ledischiff Stäfa gezogen wurde, damals wegen eines Gewitters gesunken. Es sei Wasser in den Innenraum gedrungen, woraufhin das unbemannte Schiff in die Tiefe gesackt sei. 

Ob man danach aktiv nach dem Schiff gesucht hat, kann Jud nicht sagen. «Der Vorfall liegt schon eine Weile zurück.» Das Ledischiff dagegen sei damals unversehrt geblieben und hätte in Sicherheit gebracht werden können. Heute tuckert die LS Stäfa als Partyschiff über den Zürichsee.

Obwohl man bei JMS froh über die Entdeckung des Ankerschiffs ist, wird es auf dem Grund des Zürichsees bleiben.

Ungeklärt dagegen bleibt die Frage, wo das Schiff ist, nach dem Taucher Adelrich Uhr ursprünglich gesucht hatte. 

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