88 Cobra-Trams sind in der Stadt Zürich unterwegs. Um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit sicherzustellen, müssen diese regelmässig gewartet werden. Zwischen 2018 und 2025 gehen alle Cobras in die Revision – ursprünglich haben die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) mit Kosten von insgesamt 1,3 Millionen Franken gerechnet.
Doch jetzt stellt sich heraus: Der Betrag ist viel zu tief angesetzt. Der Stadtrat hat vor Kurzem entschieden, den Betrag um rund zwei Millionen Franken aufzustocken, wie aus einem neu veröffentlichten Stadtratsbeschluss hervorgeht, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Schuld an dieser Fehleinschätzung sind die Corona-Massnahmen.
Pandemie hat ÖV-Branche stark belastet
Im März 2020 ergriffen die VBZ Massnahmen gegen die Bekämpfung des Coronavirus. So blieben beispielsweise die vordersten Türen in den Bussen geschlossen, sodass dort kein Ein- und Ausstieg mehr möglich war. In den Trams wiederum wurden alle Fahrzeugtüren bei jeder Haltestelle automatisch geöffnet.
Dadurch entfiel für die Fahrgäste einerseits die Bedienung der Türöffnungsknöpfe, andererseits wurde bei jedem Halt kurz durchgelüftet. Gut im Kampf gegen die Pandemie, schlecht für die Türmechanik – denn die wurde ganz schön in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb mussten die Intervalle für die Wartung der Türen verkürzt werden – was zu den knapp zwei Millionen Mehrkosten führt.
Obwohl die Corona-Massnahmen seit 1. April auch in den Zürcher Trams und Bussen aufgehoben sind, wird die Corona-Pandemie die Verkehrsbetriebe noch eine Weile beschäftigen. Die gesamte ÖV-Branche wurde durch die Pandemie finanziell stark getroffen. Unter anderem mussten gewisse Ausbaupläne in der Stadt Zürich um einige Jahre zurückgestellt werden. (dzc)