«Strategie hat sich bewährt»
Wie Zürich vom Schlusslicht zum Impfmeister wurde

In Zürich gehts beim Impfen vorwärts: Ganze 57,7 Prozent der kantonalen Bevölkerung sind mindestens einmal gegen Corona geimpft. Wie der Kanton es geschafft hat: Mit viel Aufwand und Flexibilität.
Publiziert: 28.07.2021 um 11:10 Uhr
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Zürich hat sich in den letzten Wochen von den hinteren Plätzen der Impfrangliste an die Spitze gepikst.
Foto: keystone-sda.ch

Zürich hat in Sachen Impfen den Turbo eingeschaltet: Der Kanton, der sich im Frühling noch auf den hinteren Plätzen der Impfrangliste befand, hat sich Mitte Sommer auf Platz 1 vorgepikst.

Ganze 57,7 Prozent der Zürcher Bevölkerung haben mindestens eine Impfdose erhalten. Damit liegt Zürich vor den Kantonen Basel-Stadt (57,2) und Baselland (56,7). Die Schlusslichter bilden Glarus (46,7), Obwalden (44,1) und Appenzell Innerrhoden (42,1).

Was die Rangliste der vollständig Geimpften betrifft, so liegt Zürich mit 51,1 Prozent derzeit noch knapp auf Platz 2. Hält das Impftempo jedoch an, so dürfte der Kanton auch da bald die Spitze belegen.

Spontane Impfung in Walk-in-Zentren

Dass Zürich es geschafft hat, den Turbogang einzulegen, sei das Resultat einer bewährten Strategie – da ist sich die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (44) sicher, wie sie dem «Tages-Anzeiger» sagt.

Zürich habe den Weg zur Impfung rasch und so einfach wie möglich gestaltet. Dies, indem das Netz an Impfmöglichkeiten unter grossem Aufwand ausgeweitet wurde: Wer sich impfen lassen will, kann dies nicht nur in Spitälern, sondern auch beim Hausarzt, in der Apotheke oder im Impfzentrum tun.

Für die ganz Spontanen bietet der Kanton inzwischen auch Walk-in-Angebote in diversen Impfzentren an – so zum Beispiel bei jenem des Triemlispitals. Hier gibts den Piks ohne langes Anmelden und Terminsuchen. «Im Durchschnitt sind es täglich pro Impfzentrum rund 40 bis 60 Personen, welche sich auf diesem Weg spontan impfen lassen», sagt Patrick Borer von der Gesundheitsdirektion zur Zeitung.

Impfquote bei jüngeren Bevölkerung stark gestiegen

Erfreulich ist, dass die Impfquote gerade bei der jüngeren Bevölkerung in den vergangenen Wochen stark gestiegen ist. So liegt sie derzeit bei den 30- bis 39-Jährigen bei rund 60 Prozent und bei den 20- bis 29-Jährigen bei 55 Prozent (mindestens einmal geimpft).

Borer geht generell davon aus, dass die Impfquote weiter steigen wird. Dies, aufgrund steigender Zahlen und den Vorteilen des Impfzertifikats. Um das Tempo aufrecht zu erhalten, sollen dazu unter anderen noch Impfmobile und andere Angebote zum Einsatz kommen. (une)

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