Valora-Chef Müller über Gratis-Donuts für Geimpfte
«Da wären wir sofort dabei»

Wer sich gegen Corona impfen lässt, bekommt ein Zückerli. So machen es diverse Nationen. Auch in der Schweiz bieten gewisse Detailhändler Hand dazu. Aber beim Bund tut sich wenig.
Publiziert: 22.07.2021 um 11:15 Uhr
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Valora-Chef Michael Müller über Anreize zur Impfung: «Das machen die Amerikaner halt schon etwas besser als wir.»
Foto: Joseph Khakshouri

Die Impfquote nimmt nur langsam zu. Und ein grosser Teil der Bevölkerung wehrt sich gegen die Spritze. Das zieht die Pandemie in die Länge.

In manchen Ländern werden deshalb zusätzliche Anreize geschaffen, um sich gegen Corona impfen zu lassen. So gibt es in den USA etwa Gratis-Donuts bei Krispy Kreme. Jeden Tag einen, sofern man ein Impfzertifikat vorweisen kann. Über 1,5 Millionen Stück sind bereits verschenkt. Die Aktion läuft noch bis Ende Jahr.

Ebenfalls in den USA gibt es in gewissen Regionen Gratisbier, in anderen eine Gratis-Lotterie-Teilnahme. Die Corona-Impfung kann in jedem Supermarkt abgeholt werden. Kostenlos und ohne vorherige Anmeldung. Alles hat zum Ziel, die Durchimpfung der Bevölkerung zu forcieren.

Wer bezahlt die Zugaben?

Und was macht die Schweiz in Sachen Anreizsetzung? Nichts. Bislang zumindest. Nicht einmal das Gespräch hat der Bund mit den Detailhändlern gesucht, wie Valora-Chef Michael Müller gegenüber den Zeitungen von «CH Media» sagt.

«Das machen die Amerikaner halt schon etwas besser als wir hier», so Müller über die Anreize in den USA. «Ein Donut gratis? Da wären wir sofort dabei, aber das liegt nicht an uns.»

«Ich kann mir gut vorstellen, dass einige gute Ideen aufkämen, wenn der Bund mit den Detailhändlern darüber sprechen würde», so Müller weiter. Es müsste aber noch geklärt werden, ob die Händler solche Aktionen selber berappen müssten – oder ob das Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen finanziellen Zustupf leisten würde.

Offenes Ohr

Die Migros signalisiert ebenfalls vorsichtige Kooperationsbereitschaft. Der grösste Detailhändler der Schweiz sei immer bereit, die Kantone nach Möglichkeit zu unterstützen, sollte man angefragt werden, so ein Sprecher. Gleichzeitig heisst es: «Eine Impfung erachten wir als etwas, das jeder für sich selber entscheiden muss. Entsprechend werden wir keine besonderen Anreize mit Gratis-Snacks oder Ähnlichem schaffen.»

Ähnlich vorsichtig klingt es bei Coop und Denner. «Auch wir haben immer ein offenes Ohr für Vorschläge und stehen seit Beginn der Pandemie im Austausch mit dem BAG», so ein Denner-Sprecher zu «CH Media». Konkrete Massnahmen in Zusammenhang mit der Impfkampagne seien derzeit aber nicht geplant.

Gleicher Wortlaut auch bei den Preisbrechern Aldi und Lidl. Man habe bisher keine Anfrage vom BAG für eine Teilnahme an der Impfkampagne erhalten, so eine Lidl-Sprecherin. «Entsprechend wurde das intern bisher noch nicht diskutiert.» Aldi ergänzt, die Firma sei offen für Gespräche. (ise)


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