Zürich will Autofahrer ausbremsen. Das Tiefbauamt plant eine radikale Verkehrsberuhigung in der Innenstadt. Wie aus Dokumenten hervorgeht, sollen die Uraniastrasse (dreispurig), die Sihlstrasse und umliegende Bereiche velo- und fussgängerfreundlicher werden. Das berichtet der «Tages-Anzeiger».
Konkret ist vorgesehen, die Anzahl der Fahrspuren zu reduzieren und Tempo 30 einzuführen. Damit würde eine der Hauptverkehrsachsen, auf der täglich Tausende Menschen unterwegs sind, massiv entschleunigt. Unter anderem soll ein Teil der Sihlstrasse zur Fussgängerzone umgestaltet werden. Dazu sollen Parkplätze eliminiert werden. Die Rede ist von 20 Stück. Im Gegenzug sollen neue Abstellflächen für Velos entstehen.
Die Stadt will sich zu den Details nicht äussern. «Die Pläne können sich noch ändern», sagt ein Sprecher des Tiefbauamts zum «Tages-Anzeiger».
Der Regierungsrat blockierte bislang
Die Massnahmen sind Teil eines grösseren Projekts, mit dem die Stadt Zürich den Verkehr in der Innenstadt neu ordnen will. Doch es gibt auch Kritik: Einige befürchten mehr Stau und Ausweichverkehr in den Quartieren.
Das Vorhaben ist nicht unumstritten. Für die Umstrukturierung braucht es grünes Licht vom Kanton. Und: Der Regierungsrat blockierte bislang ähnliche Pläne zur Verkehrsberuhigung.
Andererseits profitieren Velofahrer und Fussgänger von mehr Platz und Sicherheit. In Zeiten des Klimawandels und der Verkehrswende erscheint eine Aufwertung des Langsamverkehrs sinnvoll. Nun ist der Gemeinderat am Zug. Er muss über die Pläne des Tiefbauamts befinden. Angesichts der Tragweite ist mit einer lebhaften Debatte zu rechnen.