Schweizer Behörden zu langsam
«Gaht's-no!-Priis» für nicht zugelassenen Kindersitz aus Zürich

Die FDP Kanton Zürich verleiht den diesjährigen «Gaht's-no!-Priis» an einen neuartigen Kindersitz, der in der Schweiz entwickelt wurde. Also viel mehr geht der Preis an die langsamen Schweizer Behörden und der endlosen Bürokratie für dessen Zulassung.
Publiziert: 01.10.2021 um 21:22 Uhr
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Die FDP Kanton Zürich verleiht den diesjährigen «Gaht's-no!-Priis» an einen neuartigen Kindersitz. In den USA sei dieser bereits zugelassen, in der Schweiz behindert jedoch die Bürokratie dessen Markteinführung.
Foto: Zvg

Die FDP Kanton Zürich verleiht den diesjährigen «Gaht's-no!-Priis» an einen neuartigen Kindersitz, den zwei Schweizer erfunden haben. In den USA ist diese innovative Erfindung bereits zugelassen – doch in der Schweiz behindere die Bürokratie dessen Markteinführung.

«Whizrider» heisst das Kindersitz-System des Unternehmers Andy Marcaluso und seines Geschäftspartners Daniel Schläpfer aus Horgen ZH. Der «innovative Kindersitz sei international unterwegs, jedoch nicht in der Schweiz», teilte die Partei am Freitag mit.

«Extrem langsam mahlende Beamtenmühlen»

Das Whizrider-System ersetzt in Autos reguläre Sitzerhöhungen für Kinder. Es handelt sich um ein Gstältli, das Kinder anziehen können, um den Sicherheitsgurt an ihrem Körper so zu platzieren, dass er keine Gefahr darstellt. Der «Whizrider» kann platzsparend transportiert werden und passt vor allem beim Reisen in jede Reisetasche.

In den USA sei das System bereits zertifiziert. Bei der Zulassung für den europäischen und den Schweizer Markt harze es jedoch wegen «extrem langsam mahlenden Beamtenmühlen». In einem von der Axa durchgeführten Crashtest habe «Whizrider» zum Teil bessere Resultate erzielt als reguläre Sitzerhöhungen, so die FDP.

Brücke beim Zürcher Hauptbahnhof war auch nominiert

Der «Gaht's-no!-Priis» wurde dieses Jahr zum zwölften Mal verliehen. Die Zürcher FDP will damit auf «absurde Begebenheiten mit der Bürokratie» aufmerksam machen.

Dieses Jahr ebenfalls nominiert waren die Neukonzessionierungen der Zoll- und der Postbrücken neben dem Zürcher Hauptbahnhof durch den Kanton. Diese hätten seit ihrem Bau über eine unbefristete Konzession verfügt. Aufgrund eines Bundesgerichtsurteils müssten nun jedoch neue, zeitlich befristete Konzessionen ausgestellt werden.

Pfäffiker Jugendliche mit Lautsprecher-Verbot auch dabei

Ebenfalls in die engere Auswahl schaffte es die neue Polizeiverordnung von Pfäffikon, die unter anderem das laute Abspielen von Musik zeitlich stärker einschränken wollten. Die Verordnung wurde an der Gemeindeversammlung gekippt, wie Blick berichtete. Dies, nachdem Jugendliche gegen die neue Polizeiverordnung stark mobilisiert hatten. (SDA/ct)

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