Nur 10 Prozent doppelt geimpft
Kosovaren bringen vermehrt Virus aus der Heimat mit

Laut der Zürcher Gesundheitsdirektion bringen vermehrt auch Rückreisende aus dem Kosovo das Virus in die Schweiz. Ein Grund dafür: Im Balkan-Land sind nur etwa zehn Prozent der Menschen doppelt geimpft.
Publiziert: 09.08.2021 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2021 um 13:41 Uhr
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Ein grosser Teil der Corona-Neuinfektionen stammen von Reiserückkehrern – sie steckten sich unter anderem im Kosovo an. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Ein grosser Teil der Corona-Neuinfektionen ist in der Schweiz auf Reiserückkehrer zurückzuführen. Im Kanton Zürich machen sie derzeit rund ein Drittel aller Neuansteckungen aus. Die Tendenz steigt. Betroffen sind vor allem Reisende aus Spanien, Griechenland und Zypern. Der Bund rief Ungeimpfte deshalb dazu auf, sich nach der Rückkehr testen zu lassen.

Wie die «NZZ» berichtet, stecken sich Reisende aber nicht nur in den klassischen Feriendestinationen an, sondern vermehrt auch im Kosovo. Denn viele Kosovarinnen und Kosovaren haben diesen Sommer genutzt, um endlich wieder einmal Freunde und Familie in der Heimat zu besuchen – auf ihrer Rückreise bringen einige von ihnen das Virus in die Schweiz. Ein Grund dafür dürfte die tiefe Impfquote im Balkanland sein: Weniger als zehn Prozent der Bevölkerung sind doppelt gegen das Virus geimpft.

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In Clubs, Unternehmen und zu Hause

Im Kanton Zürich haben sich die Corona-Fallzahlen auf erhöhtem Niveau eingependelt, wie die Zeitung schreibt. Im Wochendurchschnitt stecken sich täglich um die 140 Personen mit dem Virus an. Dabei grassiert es vor allem unter Menschen unter 40 Jahren – der Durchschnitt liegt bei 29 Jahren.

Nur rund die Hälfte der Fälle lässt sich mit Sicherheit auf einen bestimmten Ansteckungsort zurückführen. Nebst den Ferien stellen auch Clubs sowie Unternehmen Ansteckungsorte dar. Am Arbeitsplatz kam es in der letzten Woche zu 18 bestätigten und 42 mutmasslichen Fällen. Noch mehr Menschen steckten sich zu Hause an. Dort waren es letzte Woche 110 bestätigte und 38 vermutete Fälle.

Covid-Station wieder in Betrieb

Die gestiegenen Fallzahlen machen sich auch bei den Spitaleinweisungen bemerkbar. Seit dem 14. Juli hat sich diese versechsfacht. Mit 63 Hospitalisationen ist man aber noch weit von den Zahlen im Winter entfernt – damals gab es zeitweise über 500 Corona-Patienten auf den Zürcher Krankenstationen.

Dennoch: Beispielsweise musste das Zürcher Stadtspital Triemli inzwischen erneut eine Covid-19-Isolationsabteilung in Betrieb nehmen. Die behandelten Patienten sind laut dem Spital 50 Jahre alt oder älter. Der allermeisten davon seien nicht geimpft. (bra)

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