Ranziges Frittieröl, abgelaufene Produkte, Dreck: Die Zustände in der Burger-King-Filiale in der Winterthurer Altstadt sind laut Ella S.* (21) übel. Ein Jahr arbeitete sie dort und erlebte hygienische Missstände. «Inzwischen schäme ich mich, den Leuten das Essen herausgegeben zu haben. Denn ich ging davon aus, dass es eigentlich nicht mehr gut war», sagte die junge Frau zu Blick. Und sie zeigte Fotos, die zeigten, wie schlimm es beim Fastfood-Riesen zugeht. Der Appell von Ella S. an alle hungrigen Kunden lautete daher auch: «In unserem Burger King sollte keiner essen.»
Nach dem Blick-Bericht schaltet sich nun der Kanton ein. Das kantonale Labor geht den Vorwürfen nach. In der Regel werden Restaurants alle zwei Jahre kontrolliert. «Je schlechter es dort aussieht, desto öfter kontrollieren wir», sagt Daniel Saurenmann, Leiter des Inspektorats des kantonalen Labors zum «Landboten».
Burger King stritt die Vorwürfe auf Blick-Anfrage ab. «Burger King ist der Meinung, dass die Bilder und Videos aus dem Zusammenhang gerissen wurden und nicht die Realität und das Tagesgeschäft in den Restaurants widerspiegeln», heisst es. Und man ist sich sicher: Einige der Bilder seien zu Zeitpunkten aufgenommen worden, als das Restaurant bereits für die Gäste geschlossen war, sowie während Reinigungsarbeiten.
Ekel-Vorwürfe auch in Deutschland
Gleichzeitig betonte das Unternehmen, dass die Restaurants regelmässig gereinigt und desinfiziert werden würden. Und: «Zusätzlich finden in den Restaurants regelmässige Inspektionen durch externe Prüfstellen statt, die die Hygienestandards von Burger King von unabhängiger Seite überprüfen. Das Restaurant in Winterthur hat erst kürzlich bei einer solchen Untersuchung gut abgeschnitten.»
Allerdings sorgten die Zustände bei Burger King auch in Deutschland für Aufsehen. In der RTL-Sendung «Team Wallraff» deckten Undercover-Reporter rund um den Journalisten Günter Wallraff (80) üble Zustände auf – und das schon vergangenes Jahr. Unter anderem wurden Mäuse in der Küche entdeckt. Der Fastfood-Riese zeigte sich schockiert, gelobte Besserung und liess die betroffenen Restaurants erstmal schliessen. (jmh)
*Name der Redaktion bekannt
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