Mäuse in der Küche!
Ekel-Zustände auch in deutschen Burger-King-Filialen

Ranziges Frittieröl, abgelaufene Produkte, Dreck: Die Zustände in der Burger-King-Filiale in der Winterthurer Altstadt sind laut einer Ex-Mitarbeiterin übel. Auch in Deutschland wurden Missstände bei Burger King aufgedeckt – und das nicht zum ersten Mal.
Publiziert: 30.06.2023 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2023 um 12:09 Uhr
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Auch in Deutschland sorgt Burger King für Schlagzeilen. In der RTL-Sendung «Team Wallraff» wurden mehrere Missstände aufgedeckt. So würden sich Angestellte nicht regelmässig die Hände waschen.
Foto: Screenshot RTL

Was Ella S.* in ihrer Zeit als Angestellte bei Burger King erlebte, kann sie noch immer nicht fassen. Ein Jahr arbeitete sie in der Filiale in der Winterthurer Altstadt. Im Gespräch mit Blick packte die junge Frau aus – um potenzielle Kunden zu schützen. Fotos zeigen, wie übel es beim Fastfood-Riesen zugeht. Altes Frittieröl, ungekühlte Fleisch-Patties oder abgelaufener Salat: «Inzwischen schäme ich mich, den Leuten das Essen herausgegeben zu haben. Denn ich ging davon aus, dass es eigentlich nicht mehr gut war», sagt S. zu Blick.

Burger King erklärte auf Blick-Anfrage, dass die Fotos aus dem Zusammenhang gerissen seien. In der betroffenen Filiale sei alles in Ordnung.

Auch in Deutschland sieht sich Burger King mit Ekel-Vorwürfen konfrontiert. In der RTL-Sendung «Team Wallraff» deckten Undercover-Reporter rund um den Journalisten Günter Wallraff (80) üble Zustände auf – und das schon vergangenes Jahr. Unter anderem wurden Mäuse in der Küche entdeckt. Der Fastfood-Riese zeigte sich schockiert, gelobte Besserung und liess die betroffenen Restaurants erstmal schliessen.

Niemand hat sich die Hände gewaschen

Jetzt schickte Wallraff wieder ein Team in Burger-King-Filialen, um zu überprüfen, ob sich etwas getan hat. Fehlanzeige! Erneut wurden abgelaufene Produkte gefunden. Die Mitarbeiter würden einfach Etiketten mit dem Haltbarkeitsdatum überkleben oder die Produkte einfach länger im Verkauf behalten. Auch beim Fleisch würde die korrekte Kühlkette nicht eingehalten.

So sei es vorgekommen, dass Fleisch für die Burger bei über zehn Grad gelagert wurde. Ebenso wurden Missstände bei der Hygiene der Mitarbeiter dokumentiert. «Ich habe während meines Einsatzes nicht ein Mal gesehen, dass sich die Kollegen die Hände gewaschen haben», sagt einer der Reporter in der Sendung, der sich mit versteckter Kamera als Angestellter einschleuste. Er habe gesehen, wie sich Kollegen um die Mülltonnen kümmern, sich zwischendurch ins Gesicht fassen, anschliessend das Essen für die Kunden zubereiten – ohne sich die Hände zu waschen. Mitarbeiter würden sich auch beim Essen bedienen, sich hier und da etwas in den Mund stecken und dann weiterarbeiten.

Burger King will Zustände prüfen

Auch Verstösse gegen das Arbeitsrecht soll es gegeben haben. Laut den Reportern von «Team Wallraff» gebe es Verstösse beim Mindestlohn und bei den Ruhezeiten. Unter anderem sollen billige Arbeitskräfte aus Osteuropa und Afrika angestellt worden sein, die in einem Hotel in der Nähe der Filiale untergebracht wurden. Die Kosten für die Unterbringung sei den Angestellten vom Lohn abgezogen worden.

Burger King Deutschland erklärte gegenüber RTL angesichts der Bilder, dass die Zustände in den betroffenen Filialen geprüft werden. Allerdings betonte das Unternehmen auch: «Zum jetzigen Stand können wir jedoch die von Ihnen erhobenen Vorwürfe zu ‹Rechtsverstössen› nicht nachvollziehen und weisen diese entschieden zurück.» (jmh)

* Name der Redaktion bekannt

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