Die Vorwürfe wiegen schwer: Jahrelang soll ein ehemaliger Microsoft-Manager (65) über ein Geflecht von Firmen und Strohmännern Software-Lizenzen verkauft und so kräftig Gewinn gemacht haben.
Bis zu seiner Entlassung im Jahr 2012 war der Schweizer beim Tech-Giganten verantwortlich für den Verkauf von Software-Lizenzen an öffentlichen Schulen. Dabei soll er sich laut Anklageschrift ein Detail im Verkaufsprozess zunutze gemacht und so kräftig abkassiert haben, wie der «Landbote» berichtet. Microsoft verkauft seine Software-Lizenzen nicht direkt an Schulen, sondern gibt diese über Zwischenhändler, an Gemeinde, Städte und Kantone weiter.
Wie der «Landbote» weiter schreibt, soll der Mann dabei dieses Wissen genutzt und so selbst kräftig Kasse gemacht haben. Laut Anklageschrift zog der Mann ein Firmengeflecht auf, involvierte auch seine Frau darin. Mithilfe von Strohmännern soll er so kräftig illegal am Lizenzverkauf mitverdient haben.
«Geschuftet wie verrückt und Umsatz gemacht»
Erstmals Unregelmässigkeiten soll es im Jahr 2004 gegeben haben. Bis zu seiner Entlassung acht Jahre später soll der Mann laut Microsoft rund vier Millionen Franken über seine Firmen eingenommen haben. Im Frühling 2013 wurde er laut dem «Landboten» sogar verhaftet und musste rund ein Jahr in Untersuchungshaft.
Rund zehn Jahre später steht er nun vor Gericht. Die Verhandlung dauert neun Tage. Am Verhandlungstag am Dienstag stritt der Beschuldigte alle Vorwürfe ab. Er habe für den Konzern «geschuftet wie verrückt und Umsatz gemacht», sagte er vor Gericht. Die letzten zehn Jahre seien für ihn schwierig gewesen.
Die Staatsanwaltschaft sieht das anders. Sie wirft dem Mann gewerbsmässigen Betrug vor und fordert eine Freiheitsstrafe. Auch sein mutmasslicher Gehilfe (52) steht vor Gericht. Er soll ebenfalls, so die Forderung der Staatsanwaltschaft, ins Gefängnis müssen. Wann das Gericht ein Urteil fällt, ist noch nicht bekannt. (zis)