Vor 24 Jahren kam es zu einem brutalen Überfall auf dem Standplatz für Schweizer Fahrende in Biel-Mett BE. Zu Hause waren an dem Abend Vater, Mutter und der damals 14-jährige Sohn. Die beiden älteren Söhne waren für ein Geschäft bei einem Kunden am Bahnhof. Eine Gruppe von vier Männern drang in die Wohnung ein und fesselte die Anwesenden. Die Männer waren maskiert und bewaffnet.
Sohn und Eltern wurden von dem Täter gefoltert. Als schliesslich die beiden Brüder nach Hause kamen, schossen die Angreifer mit mindestens vier Schüssen auf die damals 22- und 23-Jährigen. Die einzige DNA-Spur führte zu dem nun Verurteilten. Auf den Nordmazedonier wurden die Ermittler erst 2015 per Zufall aufmerksam, als der Mann einen Einbruch in seinen Kiosk in Bern meldete. Seine DNA-Spur stimmte mit DNA-Spuren am Bieler Tatort überein.
Der brutale Raubüberfall auf eine Familie im Juni 1999 galt jahrelang als ungelöster Kriminalfall.
Angeklagter stritt Tat ab
Der Mann stritt stets ab, an dem Überfall von 1999 beteiligt gewesen zu sein. Sein Verteidiger hatte einen Freispruch verlangt. Die DNA-Analyse sei von zweifelhaftem Wert. Die Staatsanwaltschaft sah die Beteiligung des Mannes am Überfall hingegen für erwiesen an und hatte eine Freiheitsstrafe von 18 Jahren gefordert.
Beim Überfall im Bieler Mett-Quartier hatten mehrere Maskierte ein Ehepaar und den jüngsten Sohn mit Klebeband gefesselt und gequält. Als spätabends zwei weitere Söhne des Ehepaars zum Haus kamen, gab einer der Täter unvermittelt mehrere Schüsse durchs Fenster ab. Ein 22-jähriger Sohn kam dabei ums Leben. Die Täter entkamen unerkannt.
Die Hintergründe des Überfalls sind bis heute unklar. In einem Bundesgerichtsurteil zum Fall von 2022 heisst es unter Berufung auf die Ermittlungen, der Tat könnte ein illegaler Waffenhandel zwischen zwei Söhnen der Familie und damaligen Aktivisten der Befreiungsarmee Kosovos (UCK) zugrunde liegen. (SDA)