Schon den zweiten Tag in Folge haben Klimaaktivisten der Organisation Extinction Rebellion den Verkehr in der Zürcher Innenstadt lahmgelegt.
Reto Wigger von Extinction Rebellion begründete, man wolle die Menschen eigentlich nicht in ihrem Alltag stören. «Aber es muss sein. Wir müssen die Aufmerksamkeit auf unsere Anliegen lenken», so Wigger gegenüber Blick.
15 Verhaftungen, keine Verletzte
Schon am Montag hatten die Aktivisten dieselbe Strategie des passiven Widerstandes verfolgt und setzten sich mit Transparenten auf die Strasse. 134 Personen wurden von der Polizei mitgenommen. Dagegen war die Aktion am Dienstag noch überschaubar: Nur 15 Personen wurden auf die Wache gebracht. Und immerhin der öffentliche Verkehr blieb laut Stadtpolizei diesmal unbehindert.
Ärgerlich war die Blockade für viele Zürcher trotzdem. Und es stellt sich die Frage: Wieso gelang es den Klimaaktivisten heute trotz Ankündigung, wieder mit Sitzblockaden den Verkehr lahmzulegen?
Bambus-Gestelle gegen die Polizei
Judith Hödl, Infochefin der Zürcher Stadtpolizei, erklärt gegenüber Blick: «Wir wussten vorab nicht genau, wann und wo die Aktivisten auftauchen.» Auch sei es vor Beginn einer Aktion nicht unbedingt erkennbar, wer zu den Aktivisten gehört und wer nicht. «Auf der Bahnhofstrasse sind so viele Menschen unterwegs und die Aktivisten sind ja nicht angeschrieben», so Hödl.
Erschwert wurde die Räumung der Umweltschützer dann von einer hohen Holzkonstruktion, auf der sich zwei Aktivistinnen verschanzten. Ähnliche Konstruktionen kamen bereits bei der Klima-Aktion auf dem Zürcher Paradeplatz im August zum Einsatz. «Diese Gestelle sind enorm schnell aufgebaut, fast wie bei einem Flashmob», sagt die Infochefin.
Und wenn die Aktivisten erst einmal heraufgeklettert sind, seien den Polizisten die Hände gebunden: «Wegen der hohen Verletzungsgefahr kommen dann Feuerwehr und Sanität zum Einsatz. Einige Aktivisten haben sich zusätzlich noch zusammengeklebt.» Über Verletzte ist bei der Stapo nichts bekannt. (sac)
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