Derzeit sorgt der Prozess von Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz für Schlagzeilen. Ihm wird vorgeworfen, Millionen von Franken veruntreut zu haben. Um einen Einzelfall handelt es sich dabei nicht.
Auch Ex-UBS-Banker Goran Z.* (41) machte sich Geld zu eigen, das nicht ihm gehörte. Zwischen 2009 und 2015 vergriff sich der Schweizer immer wieder am Ersparten seiner Kunden. Und das nicht zu knapp. 2,5 Millionen Franken! Dafür wurde dem 41-Jährigen der Prozess gemacht. Das Urteil: Er muss 3,5 Jahre in den Knast.
Der Ex-Banker wurde unter anderem wegen gewerbsmässigem Betrug, Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage sowie Veruntreuung schuldig gesprochen. Von den Vorwürfen der mehrfachen Urkundenfälschung und Geldwäscherei wurde der Schweizer freigesprochen. Der Beschuldigte wurde zudem verpflichtet, der Privatklägerin UBS einen Betrag von fast 1,5 Millionen zurückzubezahlen.
Zum Dieb geworden – trotz Lohn von 14'000 Franken
Mit dem gestohlenen Geld finanzierte sich Goran Z. unter anderem Immobilien in Serbien. Sein grosser Traum: So im Geld zu schwimmen, wie seine ehemaligen VIP-Kunden, die er bei der Grossbank betreute.
Als sich der Ex-Banker Mitte Januar vor Gericht verantworten musste, erschien er schon ziemlich nervös. Auf der Anklagebank gab er all seine kriminellen Machenschaften zu.
Was ihn dazu bewogen hat – trotz seines ansehnlichen Monatseinkommens von 14'000 Franken – andere zu beklauen, konnte er dem Richter aber nicht nachvollziehbar erklären. «Ich wollte auch in der obersten Liga mitspielen wie meine Kunden», sagte er. Er habe nach Anerkennung in diesen Kreisen gestrebt und wollte auch seine Familie beeindrucken. (dzc)
*Name geändert