Böses Erwachen für zahlreiche SUV-Besitzer in der Stadt Zürich: Betroffene fanden am Mittwochmorgen ihre Fahrzeuge vor – aber die Luft in den Reifen fehlte. Eine Gruppe von Klimaaktivisten hat sich im Rahmen einer Nacht-und-Nebel-Aktion an den Geländelimousinen vergriffen.
Auf den sozialen Medien haben die Täter mit dieser weltweit koordinierten Sachbeschädigung geprotzt. Die Gruppe, die sich den Namen «The Tyre Extinguishers» («die Reifenvernichter») gibt, schreibt auf Twitter, dass sie in neun Ländern über 600 SUV beschädigt habe, indem sie bei den Reifen die Luft rausgelassen haben. In Zürich sind gemäss der Gruppe 60 Wagen Opfer dieser Aktion geworden.
Stadtpolizei will SUV-Feinde schnappen
Die selbst ernannten Reifentilger sind nun ins Visier der Polizei geraten. «Die Stadtpolizei Zürich hat Kenntnis von dieser Aktion», sagt ein Mediensprecher auf Blick-Anfrage. «Es sind mehrere Meldungen und Anzeigen aus der Bevölkerung eingegangen.» Über die Menge der Meldungen und Anzeigen gibt die Stadtpolizei keine Auskunft.
Die Ermittlungen sind gemäss Stadtpolizei nun in vollem Gang. «Die Tatverdächtigen konnten bislang nicht ermittelt werden», sagt der Polizeisprecher. Die Vandalen sind also noch auf freiem Fuss.
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Der Termin dieser internationalen Aktion ist nicht zufällig gewählt. Exakt zwei Monate vor der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm El-Scheich wollten die Klimaaktivisten ein Zeichen setzen.
SUV als erklärter Erzfeind
Die Gruppierung «The Tyre Extinguishers» ist vor sechs Monaten ins Leben gerufen worden. Wie die Aktivisten im Internet stolz berichten, sei es ihnen seither gelungen, aus rund 9000 SUV die Luft entweichen zu lassen.
Diese Sachbeschädigungen seien Teil ihrer erklärten Mission: Sie wollen das Fahren von SUV in urbanen Gegenden verunmöglichen. Die Begründung: «SUV sind wegen ihrer CO2-Emissionen ein Desaster für das Klima», schreibt die Truppe auf Twitter.