Zwei Jahre nach dem schweren Horror-Crash von Dietikon ZH erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den BMW-Fahrer Ardian C. (22) Dem Kosovaren werden mehrfache schwere Körperverletzung, qualifiziert grobe Verletzung der Verkehrsregeln und weitere Delikte vorgeworfen, teilt die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Wie die Staatsanwaltschaft Limmattal-Albis zu Blick sagt, fordert sie eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und eine Landesverweisung von 7 Jahren gegen den damals 20-jährigen kosovarischen Lenker. Er sei nicht geständig.
Zwei Personen lebensgefährlich verletzt
Die Staatsanwaltschaft wirft Ardian C. vor, Anfang Oktober 2019 mit zuvor deaktiviertem Sicherheitsassistenten auf der Bernstrasse massiv beschleunigt zu haben. Daraufhin brach das Heck aus und das Fahrzeug schleuderte unkontrolliert über alle drei entgegenkommenden Spuren.
Schliesslich crashte der BMW frontal mit einem entgegenkommenden Auto. Dessen Insassen – eine Mutter mit ihrer 4-jährigen Tochter – werden beim Unfall lebensgefährlich verletzt wurden. Auch heute noch – zwei Jahre nach dem Unfall – müssen Mutter wie Tochter erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen in Kauf nehmen.
Neben mehrfacher schwerer Körperverletzung und qualifiziert grober Verletzung der Verkehrsregeln wirft die Staatsanwalt Ardian C. noch mehrfache Unterlassung der Nothilfe sowie pflichtwidriges Verhalten beim Unfall vor.
Auto war nur ausgeliehen
Ardian C. sagte kurz nach dem Unfall zu Blick, er sei nicht zu schnell gefahren. Ihm sei schlicht «nicht klar» gewesen, dass lediglich der Heckantrieb aktiviert war. «Die Fahrbahn war nass. Plötzlich brach das Heck aus.» Die Staatsanwaltschaft sieht das anders.
Kommt hinzu: Der Unfall-BMW gehörte nicht einmal Ardian C. selbst. Wie Blick aufzeigte, hatte er den Boliden nur ausgeliehen. Der Besitzer ist ein Mann (45) im Aargau, der Sportwagen vermietet. Zu Blick sagte der Mann, der BMW habe ihm privat gehört und er habe diesen nur «ausgeliehen». (zis/nl)