Frontalcrash in Dietikon ZH
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4-Jährige in Lebensgefahr:Frontalcrash in Dietikon ZH

Ardian C. (20) baut mit 600-PS-BMW Horror-Crash in Dietikon ZH – vor seiner Verhaftung sprach er mit BLICK
«Plötzlich brach das Heck aus»

Beim schweren Autounfall am Samstag in Dietikon ZH wurden eine Mutter (42) und ihre Tochter (4) lebensgefährlich verletzt. Nun spricht der Kosovare (20), der am Steuer des 600-PS-BMW sass. Er schoss den Ford ab, in dem Mutter und Tochter sassen.
Publiziert: 07.10.2019 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2020 um 11:19 Uhr
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Beim Unfall in Dietikon ZH am Samstagabend wurden der BMW und der Ford komplett demoliert.
Foto: BRK News
Ralph Donghi, Nicolas Lurati, Michael Sahli

Die Bilder des Horror-Crashs von Dietikon ZH sind nur schwer zu ertragen: Vom Kleinwagen, in dem eine 42-jährige Mutter und ihre vier Jahre alte Tochter sassen, ist nur noch ein Haufen Metall übrig. In der Fahrerseite klafft ein grosses Loch. Mutter und Kind kämpfen seit dem Frontal-Crash am Samstag um ihr Leben.

Auf der anderen Seite: ein BMW M5. Ein Bolide mit 600 PS, der in 3,1 Sekunden von Tempo 0 auf 100 km/h schiesst. Die beiden Insassen, ein Kosovare (20) und ein Schweizer (19), werden beim Crash nur leicht verletzt. Ein Augenzeuge, der nur wenige Sekunden später an die Unfallstelle heranfuhr, beschreibt die Szenen: «Ich sah, dass die Frau eingeklemmt war und habe die Polizei gerufen. Die beiden BMW-Fahrer standen nur da und haben geraucht, statt zu helfen!»

Kosovare konnte seit Unfall nicht schlafen

Am Montag, zwei Tage nach dem Crash, wurde der Fahrer des BMW in Polizeihaft genommen, wie die Zürcher Staatsanwaltschaft mitteilt. BLICK-Recherchen ergeben: Es ist der Kosovare Ardian C.*. Kurz vor seiner Festnahme sprach er noch mit BLICK.

Mit zerzausten Haaren und nacktem Oberkörper öffnet er am Montagmittag das Fenster der elterlichen Wohnung – nur unweit des Unfallorts. «Ich habe seit dem Unfall kein Auge mehr zugetan. Es geht mir sehr schlecht», ruft er herunter.

Dass er zum Unfallzeitpunkt am Steuer sass, bestreitet der 20-Jährige nicht. Er behauptet aber, dass er nicht zu schnell gefahren sei. Ihm sei schlicht «nicht klar» gewesen, dass lediglich der Heckantrieb aktiviert war. «Die Fahrbahn war nass. Plötzlich brach das Heck aus.»

Nach dem Unfall herrscht zunächst Stille. Die beiden leicht verletzten BMW-Insassen gehen zum Wrack des anderen Autos. «Die Frau war ansprechbar. Diesen Anblick werde ich nie mehr vergessen», beschreibt Ardian C. Er selber hat Schrammen an den Armen und Schwellungen im Gesicht. Vom Airbag, wie er sagt.

Ardian C. will die Schwerverletzten besuchen

Dass er von der Polizei von Anfang an als «Schuldiger» gesehen worden sei, empfindet Ardian C. als rassistisch: «Der Polizist war von Anfang an gegen mich, und auch Augenzeugen haben mich an der Unfallstelle als ‹Raser› betitelt und angebrüllt.» Der Vater von Ardian C. steht während des Gesprächs meist schweigend daneben, meint irgendwann: «Man kann es jetzt nicht mehr rückgängig machen.» Und: Man wolle Mutter und Kind irgendwann im Spital besuchen.

Während Ardian C. 48 Stunden in Haft genommen wurde, muss sich jetzt auch der Besitzer des BMW Fragen gefallen lassen. Der schwarze BMW gehört nämlich nicht dem jungen Kosovaren, sondern einem Mann (43) im Aargau, der Sportwagen vermietet. Der M5 ist zusammen mit anderen Boliden auf seiner Homepage zu sehen. Doch er bestreitet, den Wagen an die Unfallfahrer vermietet zu haben. «Der BMW war hauptsächlich mein privates Auto», sagt er. «Und weil ich mit meiner Familie in die Ferien ging, habe ich den Wagen auf Wunsch meiner Tochter für diese Zeit an zwei Kollegen von ihr lediglich ausgeliehen.»

Dafür hätten ihm die beiden dennoch 400 Franken gegeben – «freiwillig», wie der 43-Jährige sagt. Er sei erschrocken, als er vom Unfall gehört habe. Am Ende sei aber immer der Lenker verantwortlich.

* Name geändert

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