Jugendliche organisieren sich auf sozialen Medien für einen angekündigten Krawall-Freitag. Im Internet wird zur wilden Corona-Party im Zürcher Niederdorf aufgerufen, was mittlerweile schon tausendfach geteilt wurde. Ladenbesitzer hoffen auf die Polizei, die auch in Winterthur die Lage genau zu beobachten hat.
Denn einen ähnlichen Party-Aufruf gibt es seit einigen Tagen ebenfalls für die Stadt nordöstlich von Zürich. Dort hat sich die Stadtpolizei jetzt auf Facebook direkt an die Jugendlichen gewandt. Ausgerechnet jene Behörde reicht den Jungen die Hand, mit der sich viele der Krawall-Chaoten auf Kriegsfuss sehen. Die Worte der Polizei sind keinesfalls drohend, im Gegenteil zeigt sie Einsicht und bemüht sich um Verständnis.
Mit Gewaltaufrufen würden einzelne einen «Keil zwischen euch Jugendliche und uns Polizistinnen und Polizisten» zu treiben versuchen, schreibt die Stapo Winterthur. Andere wollten mit «Videos von solchen News Geld verdienen». Die Uniformierten bitten: «Folgt den Aufrufen zu Ausschreitungen nicht.» Die Polizei lasse sich das «Brechen von Regeln nicht gefallen, denn wir haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen ein normales Leben und zwar rasch!»
Gewalt sei die «Sprache von Verlierern»
«Gewalt ist die Sprache von Losern», Verlierern, schreibt die Stapo - und droht konkret mit Konsequenzen. Wer aufgegriffen werde, könne in Zukunft Probleme haben, weil das dann auch «von euren Eltern und Lehrpersonen gesehen» werde.
Es sei eine schwierige Zeit, in der junge Menschen leben müssen. Und die Polizei windet der jungen Generation ein Kränzchen. Junge würden sich oft besser mit der Situation arrangieren als Erwachsene. Doch die Warnung wird wiederholt: «Lasst euch darum nicht von ein paar wenigen Chaoten und Hetzern auf Instagram oder Snapchat verleiten! Distanziert euch von solchen Straftätern und feiert Partys friedlich.» (kes)