GC-Fans randalieren in Winterthur
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GC-Fans geben Polizei schuld an Eskalation in Winterthur
«Es flogen Pfefferspray und Gummischrot»

Nach dem gestrigen GC-Match kam es in Winterthur zu heftigen Ausschreitungen. Mehrere Fans schildern, dass die Polizei die Situation mit übertriebener Härte provozierte. Die Polizeisprecherin wehrt sich gegen diesen Vorwurf.
Publiziert: 23.04.2023 um 20:44 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2023 um 10:47 Uhr
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In Winterthur kam es am Samstagabend zur Konfrontation zwischen Polizisten und GC-Fans.
Foto: Blick-Leserreporter
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Fabrice ObristRedaktor News

Nach dem Match zwischen dem FC Winterthur und GC kam es am Samstag zu Auseinandersetzungen zwischen GC-Fans und der Stadtpolizei Winterthur. Dabei setzten die Beamten Pfefferspray und Gummischrot ein. Die Krawalle verlagerten sich dann auch in und um den Bahnhof.

Wie mehrere Fans Blick berichten, soll die Polizei zu hart vorgegangen sein und die Krawalle so noch befeuert haben. Die Polizei hingegen erzählt eine andere Geschichte: Die Beamten seien von den Krawallmachern angegriffen worden.

«Als hätten Polizisten nur darauf gewartet»

Ein GC-Fan, der die Situation hautnah miterlebte, erzählt: «Einige Fans haben nach dem Spiel in einen Zaun getreten und sich drangehängt. Daraufhin schoss die Polizei direkt Pfefferspray in die Menge, was völlig unnötig war. Es wirkte so, als hätten die Polizisten nur darauf gewartet.»

Sarah Paul von der Stadtpolizei Winterthur wehrt sich gegen den Vorwurf der Fans. Auf Anfrage von Blick erklärt sie: «Ich kann die Darstellung der GC-Fans so nicht unterschreiben. Eine grössere Gruppe von teilweise vermummten Fans wollte sich gewaltsam Zutritt zu abgesperrtem Gelände verschaffen und über den Zaun klettern.»

Ein weiterer Fan, der ebenfalls am Spiel war, berichtet: «Es wurde ein Böller gezündet, und der wurde nicht Richtung Polizei geworfen. Trotzdem flog direkt Pfefferspray und gleich danach auch Gummischrot. Man musste aufpassen, dass man nicht getroffen wurde. Auch ältere Menschen waren in Gefahr, und ich habe mehrere kleine Kinder weinen gehört.»

Der GC-Fan ist sich sicher, dass die Polizei übertrieben reagiert hat. «Meistens sind die Fans schuld, und ich bin sehr dankbar für die Arbeit der Polizei. Aber gestern war die Reaktion wirklich vollkommen übertrieben. Es eskalierte nur wegen der Polizei.»

Polizeisprecherin widerspricht Fans

Sarah Paul hingegen erklärt: «Die Polizei hat erst mit Pfefferspray und Gummischrot reagiert, als es die Lage erforderte und die Situation nur so beruhigt werden konnte.» Das sehen die GC-Fans anders, deren Meinung nach die Polizei bereits im erst möglichen Moment zu Pfefferspray und Gummischrot gegriffen hat.

Gemäss der Polizeisprecherin wird jeder Einsatz von Pfefferspray und Gummischrot vorsichtig abgewägt. «Wir arbeiten im Vorfeld verschiedene Szenarien durch, und die Lage wird genau analysiert. In Sitzungen sowohl vor als auch nach den Spielen schauen wir unsere Einsätze im Detail an.»

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