Das neue Verkehrsregime an der Zürcher Langstrasse scheint noch nicht alle Autofahrer zu kümmern. Das Fahrverbot zwischen Brauer- und Dienerstrasse tagsüber zwischen 5.30 Uhr und 22 Uhr wird häufig missachtet. Teilweise sogar vor der Nase der Polizei. Das soll sich nun ändern.
In den sozialen Medien sind zahlreiche Aufnahmen im Umlauf, die Autos mitten am Tag in der verbotenen Zone zeigen. Manche Internetnutzer regen sich auf: Es werde nichts gegen die fehlbaren Lenker unternommen.
Stadt hat mit Verstössen gerechnet
Bei der Stadt hat man damit gerechnet, dass die neue Regelung nicht auf Anhieb von allen Autofahrern wahrgenommen wird. Insbesondere, seit kein Verkehrsdienst mehr vor Ort ist.
Roger Schaad, Sprecher des städtischen Tiefbauamts: «Dass es bei einer solchen fundamentalen Verkehrsumstellung wie an der Langstrasse in den ersten Wochen oder gar Monaten zu Situationen kommt, bei denen Autofahrer das neue Verkehrsregime nicht beachten, haben wir erwartet.»
Bei jeder Änderung von Verkehrsvorschriften müssten sich die Verkehrsteilnehmer erst an die neue Situation gewöhnen, erklärt Schaad. «Wir beobachten die Situation laufend.»
Möglicherweise seien bei vereinzelten Navigationssystemen die geänderten Verkehrsvorschriften noch nicht aktualisiert. Darauf habe die Stadt jedoch keinen Einfluss. «Nichtsdestotrotz muss man sich an die Signalisation vor Ort halten», stellt Schaad klar.
Bereits erste Anpassungen vor Ort
Erste Anpassungen, um deutlicher auf die neue Verkehrsregelung aufmerksam zu machen, hat die Stadt bereits vorgenommen. Schaad: «Um früher auf das Fahrverbot aufmerksam zu machen, stehen an der Kreuzung von Stauffacherstrasse und Langstrasse sowie an der Kreuzung Schöneggstrasse und Langstrasse neu Tafeln, die auf das Fahrverbot hinweisen.»
Die Stadtpolizei mache zudem sporadisch Verkehrskontrollen auf dem betreffenden Abschnitt der Langstrasse. Bald soll das sogar alles automatisch laufen. «In naher Zukunft wird eine elektronische Videoüberwachung installiert», stellt Schaad in Aussicht. «Damit können Verstösse automatisiert erfasst werden, wie dies beispielsweise schon bei Kontrollen von Nachtfahrverboten im Kreis 4 der Fall ist.»
Wie Anita Gfeller, Sprecherin der Stadtpolizei Zürich, auf Anfrage von Blick erklärt, verteilt das System von sich aus Bussen. «Wer dereinst von der elektronischen Videoüberwachung bei einem Verstoss erfasst wird, bekommt dann auch eine Busse. Das wird automatisch ausgelöst.» Jeder Fall wird anschliessend von der Zentralstelle für Ordnungsbussen bei der Stadtpolizei Zürich überprüft.