«Möchte wissen, wieso man ihn einfach niedergestochen hat»
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Freundin des Opfers:«Möchte wissen, wieso man ihn einfach niedergestochen hat»

Barkeeper Daniel Z. (†64) niedergestochen – jetzt packt Zeuge Peter G. (75) aus
Dieser Gast hat die Tötung in der Lugano Bar in Zürich gesehen

Eine Woche ist es her, seit Barkeeper Daniel Z. (†64) in Zürich brutal erstochen wurde. Nach dem Täter wird immer noch gefahndet. Jetzt redet im Blick der Bar-Gast Peter G. (75). Er musste die schreckliche Tat in der Lugano Bar mitansehen.
Publiziert: 05.09.2023 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2023 um 20:06 Uhr
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Peter G. erzählt Blick, wie er die Tat mitansehen musste.
Foto: Nicolas Lurati

Vergangenen Mittwochmittag wurde Daniel Z.* (†64), der langjährige Barkeeper der Lugano Bar an der Langstrasse in Zürich, brutal erstochen. Bereits am nächsten Tag wurde öffentlich mit einem Foto nach einem dringend tatverdächtigen Mann gefahndet. Doch bis heute fehlt von ihm jede Spur.

«Niemand aus dem Umfeld der Bar weiss, wer dieser Mann ist», sagt Carola Deplazes (54), die Lebenspartnerin des Getöteten. Sie hatte bereits kurz nach der Tat mit Blick über ihren Schmerz gesprochen. 24 Jahre lang war sie – mit einem kleinen Unterbruch – mit Daniel Z. zusammen.

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Inzwischen weiss Carola Deplazes immerhin, was sich in der Bar abgespielt hat. «Ein Gast, der alles mitansehen musste, hat es mir geschrieben. Es ist einfach nur schrecklich, was da passiert ist.»

Blick konnte den Gast ausfindig machen und am Tatort treffen. Er sei mit einem Kollegen in der Lugano Bar gewesen, sie hätten Weisswein getrunken, erzählt Peter G.** (75), der anonym bleiben will. Dabei hätten sie in der Ecke einen Mann gesehen, der eine Baseballmütze nach hinten gerichtet getragen habe. «Wir kannten ihn nicht.»

Da sei es passiert. «Der Mann stand plötzlich auf, ging hinter die Bar und sprühte etwas in Richtung Daniel Z. Es war aber kein Tränengas, denn es juckte nicht in den Augen», sagt G. Dann habe der Mann ein riesiges Messer gezückt und «sechs oder sieben Mal auf Dani eingestochen». Sie seien gut einen Meter davon entfernt gewesen. «Ich werde diesen Anblick nie vergessen.» Dani sei zusammengesackt und habe nur noch «holt die Sanität» gesagt. «Ich selber konnte wegen der versprühten Substanz kaum sprechen», so G.

Peter G. hat Opfer seit 30 Jahren gekannt

Der Täter sei dann über Daniel Z. hinweg gestiegen – ganz ruhig. G. weiter: «Er stoppte vor mir und schrie mir irgendetwas zu. Das Messer hatte er immer noch in der Hand. Ich hatte mich schon vorbereitet, mich zu verteidigen.» Dann habe der Unbekannte die Bar verlassen und sei links abgebogen. G. sagt, er habe die Polizei gerufen und hätte wegen des Sprays nach draussen gehen müssen.

Kurz darauf sei die Polizei gekommen. Sie hätten Z. hinter der blutverschmierten Bar nach draussen gezogen. Dann sei ein Krankenwagen gekommen. «Sie versuchten, Dani wiederzubeleben», sagt G. «Aber es funktionierte nicht.» Er sei wie in Trance gewesen, er habe Z. seit 30 Jahren gekannt. «Er war ein friedlicher und lustiger Mensch. Er erzählte immer von seinen Hunden», erinnert sich Peter G. Jetzt hat er nur noch eine Hoffnung: «Dass der Täter bald geschnappt wird.»

Polizei geht verschiedenen Hinweisen nach

Carola Deplazes weiss zudem, dass Daniel Z. dem Gesuchten im Lokal vor der Tat noch einen Kaffee gemacht habe. Und dass er sein Service-Portemonnaie während der Tat bei seinen persönlichen Sachen in der Schublade eingeschlossen hatte.

Bei der Kantonspolizei Zürich sind in der Zwischenzeit verschiedene Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. «Diesen Hinweisen wird derzeit nachgegangen», sagt Erich Wenzinger von der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft. Im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt befinde sich derzeit niemand in Haft. Zur Frage des Service-Portemonnaies sagt Wenzinger: «Es bestehen derzeit keine Hinweise, dass neben dem Tötungsdelikt auch ein Vermögensdelikt vorliegt.»

Im Umfeld von Daniel Z. hofft man weiter, dass der Täter gefasst wird. Ebenfalls gilt es, Abschied vom langjährigen Barkeeper zu nehmen. Carola Deplazes: «Ich kann meinen Dani am Mittwoch noch einmal sehen. Das wird ein sehr trauriger Moment werden.»

*Name bekannt
**Name geändert 

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