Bei der Ratsdebatte des Zürcher Kantonsrats kommt es am Montag zu einem skurrilen Vorfall: Als Kantonsrat Hans-Peter Amrein (61, vormals SVP) kurz vor 17 Uhr zu seiner Ansprache ansetzt, tauchte hinter ihm plötzlich eine Frau auf und deponierte ein Säckchen Kot auf dem Rednerpult. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger».
Normalerweise ist immer dafür gesorgt, dass die Parlamentssitzungen ungestört abgehalten werden können. So waren auch an diesem Montag am Vordereingang der Zürcher Messehalle, wo die Sitzung stattfand, mehrere Polizisten positioniert. Wegen der sommerlichen Temperaturen stand aber dieses Mal die Hintertür des Saals offen – was sich die unbekannte Frau prompt zunutze machte.
Unbekannte wollte Saal nicht verlassen
«Ich könnte Ihnen etwas bringen, das ist wahrscheinlich Kot vom letzten Igel in unserem Garten», unterbrach die Frau Amreins Rede und legte den Kot mit einer kleinen Gartenschaufel vor ihm aufs Rednerpult. Der Politiker, der nicht zu wissen schien, wie gerade um ihn geschah, überspielte die Situation mit einem Lachen.
«Ich bewege mich ans andere Mikrofon», sagte Amrein. Währenddessen verwies ein Angehöriger der Parlamentsdienste die Frau nach draussen. In der Tür blieb die ältere Dame jedoch plötzlich stehen, da sie ihre dort deponierten Schuhe anziehen wollte, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Ratspräsidentin entsorgte Kot selbst
Als der Angestellte der Parlamentsdienste sie jedoch hinausbefördern wollte, drohte die Situation laut der Zeitung zu eskalieren: Wütend hob sie ihre Schaufel hoch. Dank eines Polizisten, der zur Hilfe eilte, konnte die Situation dann geschlichtet und die Frau hinausbegleitet werden. Daraufhin verriegelte der Mitarbeitende die Hintertür und sagte: «Die bleibt jetzt zu!»
Und der Kot? Der wurde von der höchsten Zürcherin persönlich entfernt. Unzimperlich wickelte Ratspräsidentin Esther Guyer (70, Grüne) den Igel-Kot in ein Papiertuch und entsorgte ihn im Abfalleimer. (dzc)