«70 Bewerbungen brachten nix»
Zürcher (59) sucht auf kreative Weise einen Job

Nach über 70 Bewerbungen hatte Thomas Pfister aus Opfikon ZH genug. Er bastelte sich ein Schild «Ich suche Arbeit» und stellte sich damit mitten in den Zürcher Hauptbahnhof. Jetzt kann er sich kaum retten vor Angeboten.
Publiziert: 11.04.2023 um 18:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2023 um 22:49 Uhr
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So stellte sich Thomas Pfister mitten in den Zürcher Hauptbahnhof.
Foto: Twitter/ Thomas_toao
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Johannes HilligRedaktor News

«Es war frustrierend», sagt Thomas Pfister (59) aus Opfikon ZH zu Blick. Seit Dezember versucht er, eine neue Stelle zu finden. Ohne Erfolg. Für ihn war klar: Es muss sich was ändern. Und so kam er auf eine besondere Idee. «Nach über 70 Bewerbungen bastelte ich mir ein Schild und stellte mich für zwei Stunden mitten in den Zürcher Hauptbahnhof», so Pfister.

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Zwischen Pendlern und Reisenden tauchte plötzlich der 59-Jährige auf. Um seinen Hals das Plakat mit der Aufschrift: «Ich suche Arbeit!» Dazu seine E-Mail-Adresse und der Hinweis auf sein Linkedin-Profil. «Damit bin ich am Dienstag und am Donnerstag hin und her gelaufen», erklärt Pfister.

Er hat über 30 Jahre Erfahrung im Verkauf, war oft auf Messen. Berührungsängste hat er keine. «Früher habe ich Werbung für Produkte gemacht und jetzt eben für mich.» Und so lächelte er freundlich die Menschen am Bahnhof an und freute sich über jedes Gespräch.

«Mein Postfach quillt gerade über»

Die Reaktionen vor Ort seien durchwegs positiv gewesen. Einige machten Fotos mit ihm. Pfister zu Blick: «Vielen fanden es mutig, dass ich mich da einfach so hinstelle.» Sein Mut hat sich gelohnt. Denn inzwischen kann er sich vor Angeboten kaum retten. «Mein Postfach quillt gerade über. Ich bekomme jeden Tag neue Nachrichten. Die muss ich jetzt erstmal durchschauen.» Auch die SBB wurden auf ihn aufmerksam und kontaktierten ihn.

Seiner Arbeit in der Metall-Branche konnte er nicht mehr nachgehen. «Es war aufgeteilt zwischen Werkstatt und Verkauf. Teilweise mussten da schwere Sachen gehoben werden. Das ging irgendwann nicht mehr», erklärt Pfister.

Eine Stelle im Büro habe es für ihn zu der Zeit nicht gegeben. Und so verlor er seine Arbeit. Vorher habe er viele Jahre nur im Verkauf gearbeitet. Unter anderem für UPS. «Ich bringe viel Erfahrung mit», so der Zürcher. Und er betont: «Ich will unbedingt arbeiten. Nur leider habe ich auf dem üblichen Weg nichts gefunden.» Mit der Plakat-Aktion dürfte sich das geändert haben.

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