Er wurde am 24. Februar, dem Jahrestag des Ukraine-Kriegs, in Engelberg OW entführt. Doch erst am 10. März tauchte ein Ukrainer in Oberriet SG wieder auf. Was in der Zeit dazwischen passierte, darüber macht die Staatsanwaltschaft bislang keine Angaben.
Der schwer verletzte Osteuropäer fiel am frühen Freitagmorgen zunächst einer Autofahrerin auf. Sie reagierte gedankenschnell und leistete am Strassenrand Erste Hilfe.
Mann war übel zugerichtet
«Als ich an ihm vorbeigefahren bin, hatte ich das Gefühl, da stimmt etwas nicht. Er war völlig blutverschmiert», sagt die Frau am Donnerstag bei «TVO». «Dann bin ich umgekehrt und habe ihn gefragt, ob alles okay ist.»
Der Mann sei sehr übel zugerichtet gewesen, berichtet sie weiter. «Er hat nur Englisch geredet», ergänzt sie. «Er sagte zu mir, dass er wahnsinnig kalt habe, da nahm ich ihn bei mir hinten ins Auto und liess die Heizung laufen», sagt sie dem Regionalsender.
Der Verletzte habe sehr wenig gesprochen. Zu «TVO» sagt sie: «Ich glaube, er konnte auch gar nicht mehr.»
Was steckt hinter der Entführung?
Der herbeigerufene Rettungsdienst brachte den verletzten Mann ins Spital. Der Ukrainer hat das Krankenhaus inzwischen verlassen und ist in Sicherheit. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter hinter seinem Geld her waren.
Die Kantonspolizei Obwalden hat unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Obwalden Ermittlungen eingeleitet. Zudem sind weitere kantonale Polizeikorps und ausländische Polizeidienststellen an den Ermittlungen beteiligt. Personen, die etwas Auffälliges bemerkt haben, werden gebeten, sich unverzüglich bei der Kantonspolizei Obwalden zu melden. (nad)