Kirchensteuern landen auf einem Sperrkonto
Adligenswil ruft zum schweizweiten Boykott gegen Bistum Basel auf

Als Reaktion auf die Missbrauchsfälle bei der katholischen Kirche dreht der Kirchenrat von Adligenswil LU den Geldhahn zu. Die Kirchensteuern werden per sofort auf ein Sperrkonto einbezahlt – bis die von ihm gestellten Forderungen erfüllt sind.
Publiziert: 21.09.2023 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2023 um 14:09 Uhr
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Der Kirchenrat Adligenswil will dem Bistum Basel kein Geld mehr geben.
Foto: Katholische Kirchengemeinde Adli

Der Adligenswiler Kirchenrat sagt dem Bistum Basel den Kampf an. Seit Jahrzehnten wisse man von Missbräuchen in der katholischen Kirche, jetzt seien endlich Fakten auf dem Tisch, schreibt der Kirchenrat am Donnerstag in einer Medienmitteilung. Er befürchtet aber, dass sich die Strukturen nicht ändern und ein Kulturwandel nicht in Gang gebracht werde, wenn die Basis nicht handle und Druck auf die Bistumsleitungen ausübe.

Deshalb fordert der Kirchenrat nun unter anderem unabhängige Untersuchungen und keine «Abklärungen unter Kollegen», wie er betont. Weiter soll eine unabhängige, professionelle Ombudsstelle ausserhalb von kirchlichen Strukturen eingerichtet werden, bei der sich Opfer ohne folgen melden könnten. Zudem verlangt der Kirchenrat, dass keine Akten vernichtet werden, und dass die Archive des Nuntius Martin Krebs geöffnet werden müssen.

Andere Kirchgemeinden sollen folgen

Solange diese Forderungen nicht erfüllt seien, wolle der Kirchenrat kein Bistum mehr mitfinanzieren, das nur zuschaue und nicht handle, schreibt er. Der Kirchenrat Adligenswil ruft alle Kirchgemeinden in der Schweiz auf, dasselbe zu tun.

Der Kirchenrat erwartet weiter auch, dass das Pflichtzölibat abgeschafft werde und dass Frauen gleichberechtigt in der Kirche tätig sein können, wie er schreibt. (SDA)

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