Dumm gelaufen
Muotataler Jäger schiesst aus Versehen Lama ab

Lamas können sogar Wölfe vertreiben. Grund dafür ist unter anderem, dass bei ihnen die Neugier normalerweise stärker ist als die Angst. Eine Begegnung mit einem Jäger endete für ein Tier im Muotatal jedoch tödlich.
Publiziert: 21.09.2021 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2021 um 19:22 Uhr
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Keine Fluchttiere: Lamas eignen sich für den Herdenschutz (Symbolbild).
Foto: Keystone

Kurioser Jagd-Zwischenfall im Muotatal im Kanton Schwyz. Vor etwas mehr als zwei Wochen knallte ein Jäger am Eingang des Bisistals zwischen Stahli und Suteren aus Versehen ein Lama ab, das mit drei Artgenossen und einer Schafherde friedlich weidete. Wie der «Bote der Urschweiz» berichtet, handelte es sich um die Leitstute der kleinen Herde.

Wie der Besitzer des getöteten Tieres der Zeitung erklärt, hält er die Lamas als Schutz vor dem Wolf und vor wildernden Hunden. «Das Lama ist kein Fluchttier wie das Schaf. Wenn sich ein Wolf nähert, geht es vielmehr schauen, was da kommt. Das unterbricht den Jagdtrieb des Wolfes. Für den Wolf ist es dann keine Beute mehr.»

Einvernehmliche Einigung

Dieses Verhalten der südamerikanischen Tiere habe er mit eigenen Augen beobachtet, wenn Hunde auftauchten. «Wenn ein Hund auf die Weide kommt, rennt das Lama mit gestrecktem Hals auf den Hund zu, der dann die Flucht ergreift», sagt der Bauer.

Laut dem Bauer ist es unklar, wie es zu der verhängnisvollen Fehlbeurteilung durch den Jäger kommen konnte. Das Tier sei am Waldrand gestanden, als es vom Schuss getroffen worden sei. Der Bauer, der im Bericht nicht namentlich genannt wird, hat sich mit dem fehlbaren Jäger einvernehmlich geeinigt und verzichtet auf eine Anzeige.

Fall kommt vor die Staatsanwaltschaft

Nichtsdestotrotz muss ein solcher Fehlabschuss gemeldet werden. «Der fehlbare Schütze hat sich heute Morgen beim zuständigen Wildhüter telefonisch gemeldet und ist bekannt», sagt

Jagdverwalter Manuel Wyss vom Amt für Wald und Natur zu Blick. Die kantonale Wildhut hat zusammen mit der Kantonspolizei Schwyz die Ermittlungen in dieser Sache aufgenommen. Im Anschluss wird sich die Staatsanwaltschaft darum kümmern. (noo/jmh)

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