Hier zieht die Menschenmasse durch Liestal BL
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Anti-Corona-Demo:Hier zieht die Menschenmenge durch Liestal BL

Behörden tun sich schwer
Bewilligt Uri die Corona-Demo nach Liestal BL trotzdem?

Am Samstag demonstrierten Tausende an einer Anti-Corona-Demo in Liestal BL. Viele Teilnehmer hielten sich nicht an die Maskenpflicht. Beim Protestmarsch kam es zu Pöbeleien, einem Journalisten wurde ins Gesicht geschlagen. Werden ähnlich grosse Demos trotzdem bewilligt?
Publiziert: 23.03.2021 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2021 um 18:10 Uhr
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Am Samstag fand in Liestal BL eine Corona-Demo mit mehreren tausend Teilnehmern statt.
Foto: STEFAN BOHRER

Am 10. April soll auch in Altdorf UR eine Mega-Demo gegen die geltenden Corona-Massnahmen stattfinden. Erwartet werden laut Veranstalter mindestens 2000 Besucher – Platz hätte es sogar für bis zu 10'000 Personen, wie es auf dem Veranstaltungsplakat heisst. Unter den Rednern sind etwa der Aktivist Nicolas A. Rimoldi (26) und Satiriker Andreas Thiel (50). Doch ob die Kundgebung nach der Demo in Liestal BL überhaupt stattfinden darf, ist noch unklar.

«Aktuell steht die Kantonspolizei Uri in Kontakt mit den Organisatoren», sagt Polizei-Sprecher Gustav Planzer zu BLICK. Es hätten bereits mehrere Besprechungen stattgefunden. Aber: «Zurzeit kann nicht abgeschätzt werden, per wann genau der Bewilligungsentscheid der Sicherheitsdirektion fallen wird», sagt er. Denn ein Anlass mit 2000 und mehr Personen habe auch Auswirkungen auf die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit. Deshalb wird laut Planzer nur dann eine Bewilligung erteilt, wenn der Demo keine überwiegenden öffentlichen Interessen entgegenstehen würden.

«Verlangen von allen Besuchern, eine Maske zu tragen»

Der Veranstalter der Demo in Altdorf ist das Aktionsbündnis Urkantone. «Wir halten uns grundsätzlich an behördlichen Vorgaben und an die Maskenpflicht», sagt Sprecher Josef Ender auf Anfrage von BLICK. Das habe man bereits bei den letzten Kundgebungen am 9. Januar in Schwyz, Uri, Stans und Sarnen so gehandhabt – die Polizei habe sich damals zufrieden gezeigt. «Unser vorrangiges Ziel ist es, dass unsere politische Kundgebung gegen die Corona-Massnahmen mit den zahlreichen Rednern ungestört durchgeführt werden kann», sagt Ender.

Zudem lassen die Veranstalter 2000 «Protestmasken» produzieren, um sie zu verteilen. Ender stellt klar: «Wir verlangen von allen Besuchern, eine Maske zu tragen, ausgenommen diejenigen mit ärztlichem Attest, und werden nach unseren Möglichkeiten das Tragen der Maske durchsetzen.»

«Stiller Protest» plant neue Demo

Auch in Rapperswil-Jona SG könnte am 24. April eine Demonstration gegen die Corona-Massnahmen stattfinden. Der Rapperswiler Stadtpräsident Martin Stöckling bestätigt «Radio Zürisee» den Eingang eines entsprechenden Gesuches. Ob die Demo überhaupt stattfinden darf, will die Stadt in den kommenden zwei- bis drei Wochen entscheiden.

Der Stadtrat ist diesbezüglich mit der Kantonspolizei St. Gallen sowie auch mit den Behörden in Liestal BL in Kontakt. Der Grund: Das Gesuch stammt vom Verein «Stiller Protest», der die Anti-Corona-Demo in Liestal organisierte. Nach den Ereignissen vom Wochenende wird der Verein zumindest im Kanton Basel-Landschaft keine Bewilligung für eine Demonstration mehr erhalten, weil die Auflagen nicht eingehalten wurden.

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