Das Generalsekretariat der Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren der Kantone (GDK) hat Vorbehalte gegen eine rasche Abschaffung der Zertifikatspflicht. Zunächst müsse die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus nachhaltig sinken.
Auch bei den Hospitalisationen und der Positivitätsrate bei Tests solle man zunächst eine Abnahme abwarten, sagte GDK-Generalsekretär Michael Jordi am Dienstag gegenüber der «Tagesschau» von SRF.
In der vergangenen Woche hatte eine Allianz aus bürgerlichen Politikerinnen und Politikern, dem Schweizerischen Gewerbeverband, der Branchenverbände der Gastro- und Fitnessbranche sowie die Expo Event Swiss Livecom Association die sofortige Aufhebung aller Corona-Massnahmen gefordert. Am Dienstag bekräftigte die SVP in einer Medienmitteilung die Forderung nach einem Ende der Zertifikatspflicht.
BAG äussert sich auch zur Pflicht
Das Zertifikat war am Dienstagnachmittag auch Thema an der Medienkonferenz der Corona-Fachexperten des Bundes gewesen: Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit beantwortete dabei die Frage nach der Daseinsberechtigung des Covid-Zertifikats differenziert: Wenn es um die Verhinderung von schweren Infektionen gehe, habe dieses noch einen Sinn, in Bezug auf die Eindämmung von Fallzahlen dagegen nicht mehr, so der Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG.
Der Bundesrat entscheidet voraussichtlich am Mittwoch über den weiteren Kurs in der Corona-Politik. Viele Beobachterinnen und Beobachter erwarten, dass er dabei die Aufhebung der Zertifikatspflicht in die Vernehmlassung geben wird. (SDA)