Der April macht, was er will – und im Mai ist der Regen leider nicht vorbei. Er verursacht neben gefluteten Kellern auch Wasserschäden und Hochwassergefahr. Der Sommer spannt uns auf die Folter — aber nicht mehr lange, wie Meteorologe Michael Eichmann von Meteo News verrät.
Der Grund für das unbeständige Wetter in diesem Monat kann man auf die instabile Schichtung der Luft zurückführen. Diese sogenannten Troglagen sind zwar für den Mai nicht untypisch, jedoch überrascht die Dauer des Phänomens, so Eichmann. «Es gibt momentan viel Feuchtigkeit, wodurch immer wieder Schauer ausgelöst werden», sagt der Meteorologe zu Blick.
Ein Viertel über dem Normalmass
Der Mai befindet sich hinsichtlich der Regenmengen ungefähr ein Viertel über dem Normalmass. «Durchschnittlich regnet es 120 Liter pro Quadratmeter. Bis jetzt beläuft sich die Bilanz im Mai auf 150 Liter pro Quadratmeter.» Ende dieses Monats wird die Differenz sogar noch grösser werden, da vor allem von der Zentral- bis in die Ostschweiz noch einmal intensive Niederschläge erwartet werden.
Mehr Unwetter und geflutete Keller
Anders sieht es bei den Temperaturen aus. Dort startete der Mai vielversprechend, sogar ein Grad wärmer als üblich. Die zweite Monatshälfte entwickelte sich jedoch in die entgegengesetzte Richtung und verzeichnete eher tiefere Temperaturen. Somit pendelt sich der Mai direkt im Mittelmass ein. «Allerdings ist der Mai der erste Monat seit April 2023, der am Ende der Bilanz unterdurchschnittlich ausfallen wird. Alle anderen waren stets im Mittelmass oder darüber.»
Freitag wird der Tiefpunkt der Woche
Nun stellt sich die Frage, wann denn endlich die verstaubten Bikinis aus dem Schrank geholt werden können. Eichmann muss jedoch noch einmal um paar Tage vertrösten. «Freitag wird der Tiefpunkt der Woche und des gesamten Mais.» Mit 10 Grad startet der Tag eher kühl und verzeichnet am Nachmittag magere 13 Grad.
Auch die Schneefallgrenze sinkt noch einmal auf 1700 bis 2000 Meter ab. «Arosa oder Davos können am Morgen also nochmals mit leichtem Neuschnee rechnen», so der Meteorologe. Bei hohen Niederschlagsintensitäten und je nach Talschaft kann es durch die sogenannte Niederschlagsabkühlung aber auch deutlich weiter runter schneien. Flocken auf 1500 Meter oder etwas tiefer sind durchaus realistisch.
Ebenfalls werden grosse Niederschlagsmengen in der Zentral- und die Ostschweiz erwartet. Die Westschweiz trifft es weniger intensiv. Danach bleibt es am Wochenende im Mittelland vielfach trocken, bei ungefähr 17 bis 19 Grad. Nächste Woche folgt dann der Lichtblick. Eichmann zu Blick: «Ab nächster Woche warten zunehmend die Sonne und hohe Temperaturen auf uns. 25 Grad sind zu erwarten, im Tessin sogar mehr.»
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