Vor gut einem Jahr gehen in Brig-Glis VS zwei Gastronomiebetriebe in Konkurs: der Miami's Club und das Restaurant Zum Eidgenossen. Inhaber ist Thomas Kaech (29).
Was Kaech widerfuhr, passierte auch vielen anderen Betrieben im letzten Jahr. Tausende mussten schliessen. Ein Trend, der sich dieses Jahr fortsetzt. Gemäss neuster Insolvenzstatistik mussten noch nie so viele Betriebe im ersten Quartal aufgeben wie 2023.
Personal weg, dann Betriebe weg
Bei Kaech sah es vor fünf Jahren noch anders aus: Damals im 2018 machte er seinen Jugendtraum wahr – und eröffnet mit dem Miami's Club einen eigenen Nachtclub. Zunächst läuft es gut. Doch zwei Jahre später schlägt Corona zu. «Ab da ging es steil bergab», sagt er zu Blick.
Die ersten beiden Lockdowns treffen Kaechs Club mit voller Härte. Er verliert Personal und Geld. Um sich ein zweites Standbein zu verschaffen, übernimmt er neben dem Club das Restaurant Zum Eidgenossen. Doch der Plan geht schief: 2021 muss Kaech einsehen, dass er am Ende ist. «Neben den Corona-Massnahmen war es auch ein bisschen meine Schuld. Ich hatte zu viel investiert, keine Rücklagen gebildet», sagt er.
«Schwerste Zeit meines Lebens»
Ein Konkursverfahren wird eröffnet. Weil die beiden Betriebe über GmbHs laufen, ist der finanzielle Schaden für Kaech selbst überschaubar. «Dennoch sind 80'000 Franken verloren gegangen», sagt er. 20 Angestellte müssen sich einen neuen Job suchen. «Das hat mich sehr belastet, ich habe mich geschämt.»
Heute ist der ehemalige Clubbesitzer und Gastronom nicht mehr selbständig, er arbeitet im Tessin. «Es geht mir gut. Aber meine Betriebe niedergehen zu sehen, war die schwerste Zeit meines Lebens.»