Die Zahl der Firmenkonkurse ist von Januar bis Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um 35 Prozent gestiegen. Insgesamt gingen rund 5500 Firmen pleite, was ein Anstieg um 1400 entspricht, wie die Inkassofirma Creditreform am Montag mitteilte.
Betrachtet man die Vorkrisenwerte aus den Jahren 2018 bis 2019, dann gingen 8 Prozent mehr Firmen pleite. In der Corona-Krise selber war die Zahl der Konkurse, auch wegen umfassender Hilfsmassnahmen, noch deutlich gesunken.
Die Studienautoren vermuten, dass einige der nun insolventen Firmen schon vor der Krise in Schwierigkeiten waren und über die Krise durch staatliche Hilfen künstlich am Leben gehalten wurden. Besonders hoch sei der Anteil in den Branchen Informatik, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen wie auch Maschinenbau gewesen. Hier stieg die Zahl der Pleiten nun auch überdurchschnittlich stark an.
Innerschweiz am stärksten Betroffen
Am stärksten nahm die Zahl der Firmenpleiten in den Kantonen Zug (+63,1%), Luzern (+47,3%) und Schwyz (+32,6%) zu. Es gab aber auch Kantone mit teils deutlich weniger Konkursen, darunter etwa Wallis (-21,4%), Graubünden (-23,0%), Genf (-17,0%) und St. Gallen (-12,4%). Kleine Kantone wurden nicht berücksichtigt, da hier minimale Veränderungen schon zu grossen prozentualen Ausschlägen führen.
Für das Gesamtjahr erwartet Creditreform einen neuen Höchststand bei den Insolvenzen. Mehr als 6600 Unternehmen würden das Jahr nicht mehr überleben, heisst es weiter. 2021 meldeten im Vergleich dazu rund 5100 Firmen Insolvenz an.
Die Zahl der Neueintragungen von Firmen liegt in den ersten zehn Monaten leicht unter dem Vorjahreswert (-1,2%). Für das Gesamtjahr erwartet Creditreform, das rund 49'000 Firmen neu registriert werden, was einem Rückgang von knapp 4 Prozent zum Vorjahr entspricht. (SDA)