Es sind dramatische Szenen, die sich am Samstag auf dem Tête Blanche abgespielt haben müssen: Sechs Skitourengänger waren auf dem Weg von Zermatt VS nach Arolla, als ein Wetterumsturz die Gruppe mit voller Wucht traf. Fünf Männer zwischen 21 und 58 Jahren wurden später tot gefunden. Christine H.* (28), die Freundin einer der Männer, wird weiterhin vermisst.
Während der Tour am Samstag verschlechterten sich die Bedingungen zunehmend. Auf der Alpennordseite wehte ein kräftiger Föhn. Eisige Winde peitschten und Niederschläge zogen über die Gipfel. Bergführer Marcel Kraaz (53) führt bereits seit 25 Jahren Touren und Expeditionen durch und kennt die Kraft eines Sturms in den Bergen: «Sieht man, wie plötzlich die weisse Föhn-Walze vor einem auftaucht, muss man sofort versuchen, in niedrigere Höhenlagen vorzudringen», sagt er zu Blick. Sofern der Rückweg noch ersichtlich ist, könne man versuchen, denselben Weg zurückzugehen.
«Menschen geraten in Panik»
In den Bergen passieren Wetterumschwünge jedoch oft sehr schnell. «Es kann einem alles windstill erscheinen, dann plötzlich ist die Niederschlagswand da.» Ein Kompass oder GPS-Gerät könne zwar bei der Orientierung helfen, doch die Bedingungen seien mitten im Sturm extrem. «Du hast das Gefühl, dass du nicht mehr atmen kannst», beschreibt Kraaz. Unter Umständen blieb Berggängern keine Zeit mehr, den Rückweg anzutreten. Der Bergführer rät: «Ist man blockiert, muss man so schnell wie möglich eine Schneehöhle bauen.» So liesse sich verhindern, dass weiter Kälte in den Körper dringt. Die Überlebenschancen steigen enorm. Im Anschluss gilt es, die Retter zu alarmieren.
Auch die Verunglückten haben versucht, sich in einem Schneeloch zu schützen. Der Bau sei jedoch gar nicht so einfach, sagt der Experte: «In einem solchen Sturm geraten Menschen schnell in Panik. Sie befinden sich in einer psychischen Ausnahmesituation.» Je nach Schneehärte schaffe man es mit den kleinen Schaufeln, die zur Standardausrüstung gehören, nicht mehr rechtzeitig, eine schützende Höhle zu bauen. Kraaz ist selbst tief betroffen von dem Unfall im Wallis und möchte den Angehörigen sein Beileid aussprechen. Er wisse selbst, was es heisst, Familienmitglieder oder gute Freunde in den Bergen zu verlieren.
Gute Planung einer Tour und die laufende Beobachtung der Verhältnisse sind laut dem Bergführer unabdingbar, um Notsituationen meistern zu können. «Hierzu gehört sowohl das Konsultieren der Wettermodelle im Vorhinein als auch der laufende Abgleich der Situation während der Tour.» Zudem sei die Kommunikation vor der Tour zentral. «Auf dem Berg darf es keine Alleingänge geben. Alle müssen zusammenbleiben.» Dies müsse den Teilnehmern schon vor der Tour klar sein. Denn: «Inmitten von Windböen kann man nicht mehr gut miteinander sprechen. Die Abläufe müssen vorher klar sein.»
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