Das ist bisher passiert
Sechs Skitourengänger sind am Samstagmorgen von Zermatt aufgebrochen mit dem Ziel, nach Arolla zu gelangen. Die Wetterbedingungen waren schlecht, die Gruppe geriet in einen Sturm. Um 17.19 Uhr gelang es einem Mitglied der Gruppe, die Rettungskräfte zu erreichen. Der Anruf konnte im Bereich des Col de Tête Blanche auf rund 3500 Metern Höhe lokalisiert werden. Doch aufgrund der schlechten Wetterbedingungen musste die Suche mehrmals abgebrochen werden. Am Sonntagabend dann traurige Gewissheit: Fünf Personen wurden tot geborgen. Nach Christine H. wird weiter gesucht.
Wie beeinflusst das Wetter die Suche?
Die schlechten Wetterbedingungen vom Wochenende erschwerten die Suche nach den Vermissten massiv. Diese werden gemäss Kapo-Mediensprecher Michael Imboden laufend analysiert. Wenn die Bedingungen zu schlecht sind, können die Retter nicht ausrücken. Am Montag etwa war das Wetter gut, die Ermittler hatten klar Sicht. Am Dienstag musste die Suche aber wegen Nebels erneut unterbrochen werden, wie der Zermatter Rettungschef Anjan Truffer auf Anfrage sagt. Aktuell (Stand 11.30 Uhr) wird also nicht gesucht.
Wie suchen die Rettungskräfte nach dem letzten Vermissten?
Am Montag wurde aufgrund des guten Wetters insbesondere visuell nach der letzten Person gesucht. Gemäss der am Dienstag publizierten Todesanzeigen handelt es sich dabei um Christine H. (28), die Freundin des verstorbenen Louis B. (†27). Es waren Lawinenverschütteten-Suchgeräte, weitere Ortungsgeräte und Sondierungsstangen im Einsatz. Die Vermisste könnte unter Schnee begraben oder gar in eine Gletscherspalte gefallen sein. Wenn das Handy der Vermissten aber keinen Akku mehr habe, könne sie auch nicht mehr geortet werden, so Rettungschef Truffer. Die Chance sei gross, dass H. sich in der Nähe des Fundorts der restlichen Gruppenmitglieder befindet. Dort wurden ihr Rucksack und ihre Ski gefunden.
Wie hoch sind die Überlebenschancen?
Die fünf gefundenen Personen wurden tot auf dem Berg geborgen. Zwei Personen lagen im Schnee, als die Rettungskräfte eintrafen. Zwei weitere Personen wurden an derselben Stelle gefunden, sie waren vom Schnee verschüttet. Wind und Neuschnee hatten sie zugedeckt. Dennoch, Hoffnung gebe es immer, dass Christine H. lebend gefunden werden könne, sagt Daniel Imboden, Mediensprecher der Kantonspolizei Wallis, auf Anfrage. Auch Rettungsspezialist Truffer sagt: «Wir haben Vermisste auch schon mehrere Tage später gefunden, Wunder passieren immer.» Alles andere sei Spekulation. Realistisch gesehen sehe es aber wohl nicht gut aus.
Wie lange wird nach der letzten Vermissten gesucht?
Die Suche im Gebiet hält gemäss Kapo-Sprecher an. Es sei eine Zusammenarbeit, wobei die Angehörigen eng miteinbezogen werden. Die Rettungskräfte diskutieren, welche Möglichkeiten noch bleiben und sprechen dies mit den Angehörigen ab.